5. Februar 2007
Wie Franz
Müntefering zu einem Koalitionsschal kam
Das prosaische
Zweckbündnis große Koalition in Berlin kann sich seit
dem Müntefering-Neujahrsempfang vorige Woche in Freudenstadt
mit einem symbolhaften Accessoire schmücken - mit dem
rot-schwarzen Koalitionsschal.
700 Gäste
im Autohaus Möhrle applaudierten, als Vizekanzler Franz
Müntefering gemessenen Schrittes sich einen Weg durch die
Menge bahnte. Doch da, abrupt stoppte „Münte“ und
sagte, „ich hab' meinen roten Schal vergessen!“
Gastgeberin Renate Gradistanac reagierte am schnellsten.
„Macht nix“, sagte sie, entwand Georg Gradistanac
dessen Halsschmuck und legte ihn dem Vizekanzler um. Droben auf dem
Podium interpretierte Müntefering das rot-schwarze Symbol kurz
darauf so: „Das Schwarze ist kein Schwarz, es ist lediglich
ein tiefes Rot.“
Was er noch
nicht weiß: Der Koalitionsschal ist eine handgefertigte
Rarität aus feingekämmter Baumwolle und Microfaser in
limitierter Auflage, kreiert von der Potsdamer
Textilkunsthändlerin Jeanette Niebelschütz. Die hat diese
Woche Renate Gradistanac angerufen und gefragt, ob sie mit den
Fotos mit Vizekanzler und Koalitionsschal werben
dürfe.
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