10. August
2005
Die
SPD-Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac und Christina Lange
(daneben links) suchten das Gespräch mit Vertretern des
örtlichen Handwerks (von links): Reinhard Frick, Gerhard
Gaiser, Rainer Neth, Joachim Möhrle, Ralf Bohnet, Siegfried
Dreger und die Obermeister Günther Thumm, Heinz Müller,
Gerhard Beuter und Roland Plaz. Privatbild
Keine
Mehrwertsteuer-Erhöhung!
Lange und
Gradistanac (SPD) diskutierten mit
Kreis-Handwerkern
Als Christian
Lange, handwerkspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion,
mit Vertretern des Handwerks aus dem Kreis Freudenstadt
diskutierte, fehlte es an deutlichen Worten nicht. Beide Seiten
waren sich einig: Eine Mehrwertsteuer-Erhöhung wäre das
falsche Signal.
Lange setzte
auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac im Haus
des Handwerks in Freudenstadt seinen Dialog mit dem örtlichen
Mittelstand fort - Landeshandwerkspräsident Joachim
Möhrle begrüßte den Gast als
„außerordentlichen Kenner des
Handwerks“.
In der
zweistündigen Aussprache trugen Kreishandwerksmeister Ralf
Bohnet und mehrere Innungsobermeister ihre Sorgen vor. Siegfried
Dreger, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft,
berichtete von Betriebsschließungen und sinkenden
Beschäftigtenzahlen. „Das ganze System
hängt“, bilanzierte Rainer Neth,
Geschäftsführer der Handwerkskammer
Reutlingen.
Christian
Lange weiß um die Schwierigkeiten im Handwerk, ausgelöst
durch den demographischen Wandel, den Wettbewerbsdruck und das
Fehlen von Exportmöglichkeiten. Aufschwünge wie in den
70-er und 80-er Jahren werde es so bald nicht mehr geben, ebenso
wenig „gravierende Netto-Steuer-Entlastungen“. Und doch
habe die Bundesregierung für das Handwerk viel getan - die
novellierte Handwerksordnung habe konkrete Verbesserungen
gebracht.
Mit den
Handwerksvertretern einig war sich Lange in der Frage der von der
CDU propagierten Mehrwertsteuer-Erhöhung: „Für das
Handwerk das völlig falsche Signal.“ Lange setzt
Strukturreformen dagegen, um weiter die Lohnnebenkosten zu senken.
Die SPD wolle durchsetzen, dass 20 Prozent aller privater
Erhaltungs- und Modernisierungskosten von der Einkommenssteuer
absetzbar sein sollen. „Das gibt dem Handwerk einen
Schub.“ Lange widersprach Befürchtungen, wonach
Ein-Euro-Jobs und Ich-AGs dem Handwerk Arbeit wegnähmen. Im
Gegenteil, sie seien auch ein Mittel gegen
Schwarzarbeit.
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