11. September
2008
„Kunst in Bewegung“ in
Haiterbach
Gradistanac und Rektorin Hellwig fordern mehr Kunst im
Unterricht
Haiterbach.
„Wenn ich doch dafür nur ein Budget von 1000 oder 2000
Euro im Jahr hätte, wie wirkungsvoll könnten wir
Schüler auf Dauer fördern!“, seufzte Christel
Hellwig, Rektorin der Burgschule bei einem Treffen mit Renate
Gradistanac.
Anlass war der
von der Nagolder Jugendkunstschule ausgelobte Wettbewerb
„Kunst in Bewegung“, an dem Schüler der
Haiterbacher Burgschule und der Lembergschule Nagold teilgenommen
hatten. Die Ausstellung ist derzeit im Rathaus Haiterbach zu sehen,
in den nächsten Tagen zieht sie um ins neue
Mehrgenerationenhaus - dort soll sie zur Hauseröffnung mit
Bundesfamilienminister Ursula von der Leyen gezeigt
werden.
Ein Wettbewerb
bildet nur den Rahmen. Entscheidend ist, was Pädagogik und
Zusatzunterricht in Kunst bei so genannten schwierigen Kindern und
Jugendlichen bewirken kann. Der Wettbewerb zeigte, wie sich schon
nach wenigen Stunden Erfolg einstellt - der Künstler Hermann
Künert und Kunsthistorikerin Jutta Weber berichteten lebhaft
davon.
Die Aktion,
erläutert Jutta Weber, sollte auch die Schulen in Nagold und
Haiterbach bildhaft miteinander verbinden. Die Schüler/innen
schickten einander selbstgestaltete, übergroße
Postkarten zu - „Kunst in Bewegung“
buchstäblich.
Die
SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac stimmt im Übrigen
mit Rektorin Christel Hellwig überein: „Wir brauchen bei
der Förderung der individuellen Stärkung von Kindern eine
gewisse Grundsicherheit und dürfen nicht nur immer wieder
neue, zeitlich befristete Projekte auflegen.“
Kunst, so die
Abgeordnete, erschließe jungen Menschen Räume
außerhalb der Alltagserfahrung, weshalb man nicht früh
genug mit Kunsterziehung über den Lehrplan hinaus beginnen
könne. Gradistanac: „Dazu braucht es Strukturen und ein
professionelles Angebot. Schule ist kein Aufbewahrungsort mit
pädagogisch Interessieren als Betreuern.“
Bei der Suche
nach Finanzierungsmöglichkeiten und Sponsoren für
zusätzlichen Förderunterricht der beteiligten Schulen und
der Jugendkunstschule will Renate Gradistanac gerne behilflich
sein, obwohl das Föderalismusgesetz der Abgeordneten die
Hände bindet. Kulturpolitik ist jetzt reine
Ländersache.
Dorothee
Müller, Leiterin der Jugendkunstschule, und Dr. Angela Anding
als Geschäftsführerin der Volkshochschule Oberes
Nagoldtal waren bei dem Treffen mit dabei.
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