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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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11. November 2008

Nur eine Bürgermeisterin weit und breit

Renate Gradistanac zu 90 Jahre Frauenwahlrecht

Kreis Calw / Kreis Freudenstadt. Unter 41 (Ober-)Bürgermeistern in den Landkreisen Calw und Freudenstadt ist nur eine Bürgermeisterin. „Wenn bei uns im Schwarzwald eine Frau zur Bürgermeisterin gewählt wird, ist das 90 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts immer noch ein Ereignis“, stellt die stellvertretende frauenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Renate Gradistanac, fest.

Heute vor 90 Jahren, am 12. November 1918, erhielten Frauen in Deutschland das aktive und passive Wahlrecht - das Recht zu wählen und sich in politische Ämter wählen zu lassen. Gradistanac: „Dafür gesorgt hat die SPD. Die bürgerlichen Parteien waren dagegen, sie fanden, eine Frau gehöre nicht in die Öffentlichkeit.“

Die SPD habe sich von Anfang an entschlossen in den Dienst der Gleichberechtigung von Frauen gestellt. Ohne Kämpferinnen wie die Sozialdemokratin Marie Juchacz wäre das Frauenrecht nicht so früh durchgesetzt worden. Marie Juchacz indes sei in Deutschland kaum bekannt - „ein Indiz für die immer noch geringe Resonanz der Frauenpolitik in den vergangenen 90 Jahren“, schreibt Renate Gradistanac in einer Pressemitteilung.

Auf das Frauenwahlrecht folgte 2001 das Bundesgleichstellungsgesetz und 2006 das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz. „Es bleibt viel zu tun“, konstatiert Renate Gradistanac und fordert „gleiche Löhne für gleichwertige Arbeit“ und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Ohne politischen Druck geht es nicht. Deshalb kämpfe ich für ein Gleichstellungsgesetz in der Privatwirtschaft“, so die SPD-Abgeordnete.

Die einzige Bürgermeisterin amtiert in der 9000-Einwohner-Gemeinde Schömberg im Kreis Calw, und sie heißt - hätten Sie es gewusst? -: Bettina Mettler.