12. April
2005
Ganztagsschulen: Nun ist das Land dran
Renate
Gradistanac: Seit 2003 wussten die Kommunen
Bescheid
„Der Bund
hat das Ganztagsschulen-Projekt initiiert, obschon Bildung
Ländersache ist. Seit 2003 wissen die Kommunen, dass sie Geld
beantragen müssen und dass Baden-Württemberg dieses Geld
nach dem Windhund-Verfahren verteilt wird.“ Das stellt die
SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac in einer
Pressemitteilung klar.
Das
pädagogisch ausgestaltete Investitionsprogramm „Zukunft,
Bildung und Betreuung“ (IZBB) des Bundes sei eine vier
Milliarden Euro schwere Anschubfinanzierung. Im November 2003, vier
Monate nachdem Bund und Länder eine Verwaltungsvereinbarung
zum IZBB getroffen hatten, profitierten in Baden-Württemberg
bereits 33 Schulen von dem von der Bundesregierung aufgelegten
Programm.
„Im
September und November 2003 habe ich aktiv für das IZBB
geworben. Aus den Kreisen Calw und Freudenstadt lag damals kein
einziger Antrag vor“, sagt Renate Gradistanac und verweist
auf eine Pressemitteilung aus dieser Zeit, in der sie festgestellt
hat: „Das Desinteresse von Schulen und Schulträgern ist
wirklich enttäuschend.“
Wider besseren
Wissens habe die Landesregierung zu lange den Bedarf an mehr
Ganztagsschulen geleugnet. „Schön, dass nun überall
in einer Mischung aus Treuherzigkeit und glatter Empörung der
sofortige Bau von Ganztagsschulen eingefordert wird. Schon im
Frühjahr 2003 hätte jeder Bürgermeister wissen
können, dass das Geld in der Reihenfolge der Anträge
verteilt wird. Es ist schade, dass einige Kommunen nicht zum Zuge
gekommen sind.“
Renate
Gradistanac fordert das Land auf, sich der massiven Forderung nach
mehr Ganztagsschulen zu stellen. „Der Bund war aus eigenem
Antrieb freigiebig und hat 528,3 Millionen Euro
Baden-Württemberg zugewiesen. Nun muss das Land selbst ein
Förderprogramm vorlegen. Den Bürgermeistern rate ich, in
Stuttgart Druck zu machen.“
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