12. Mai
2005
Schwarzarbeit am Krankenbett
Renate
Gradistanac, die Diakonie und Bürgermeister Bünger
warnen
Schwarzarbeit in
Pflegeberufen im Kreis Calw - darüber diskutierte die
SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac in Wildberg mit
Vertretern von ambulanten Pflege-Einrichtungen der Diakonie im
Landkreis Calw und Bürgermeister Ulrich Bünger.
Kirchliche wie
private Pflegedienste beklagen bundesweit einen Trend zur illegalen
Beschäftigung: Frauen aus Osteuropa kommen wie die
Spargelernte-Helfer per Besuchervisum für drei Monate ins
Land. Im Gegensatz zu den angeforderten Erntehelfern werden sie
illegal beschäftigt. Die Frauen pflegen alte Menschen, sind
wenig oder nicht qualifiziert und arbeiten oft unter
entwürdigenden Verhältnissen und für wenig Geld. Ein
mit Illegalen arbeitender Pflegedienst würde seine Existenz
aufs Spiel setzen.
Wildbergs
Bürgermeister Ullrich Bünger verwies auf die
Konsequenzen: Illegale Beschäftigung verdränge
sozialversicherungspflichtige Beschäftigte und vernichte
Arbeitsplätze. Was ist zu tun? Renate Gradistanac stellte
klar, dass Schwarzarbeit im Privathaushalt nicht mit den gleichen
Methoden bekämpft werden könne wie gewerbliche illegale
Beschäftigung. „Wir dulden diese aber auch
nicht.“
Auf Vorschlag
von Ullrich Lutz (Diakoniestation Wildberg) und Renate Gradistanac
einigte sich die Runde, diese Art von Schwarzarbeit zunächst
öffentlich bekannt zu machen, zu ächten und in einem
Kundenrundschreiben über Gefahren und Folgen zu informieren.
Die Pflegedienste der Diakonie sichern zugleich die
Beschäftigung qualifizierter Fachkräfte zu.
Über
Schwarzarbeit in der Kranken- und Altenpflege sprachen Vertreter
der Diakoniestationen im Kreis Calw mit Renate Gradistanac (SPD)
und Wildbergs Bürgermeister Ullrich Bünger
(links).
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