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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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13. November 2007

Pflichtaufgabe Frauenhaus-Finanzierung

Renate Gradistanac warb im Bundestag für eine Absicherung des Calwer Frauenhauses

70 Frauen und 50 Kinder suchen jährlich Schutz im Frauenhaus im Kreis Calw, seit Gründung des Frauenhauses vor 15 Jahren haben 1000 Frauen und 1600 Kinder hier Zuflucht gefunden. In den 41 Frauenhäusern in Baden-Württemberg sind es jährlich rund 6.000 Frauen, in den bundesweit 400 Einrichtungen mehr als 40.000. Renate Gradistanac hat in einer Rede im Bundestag die finanzielle Absicherung der Frauenhäuser gefordert.

„Ich bin der Meinung, dass die Finanzierung der Frauenhäuser zur Pflichtaufgabe für Länder und Kommunen werden muss“, sagte die stellvertretende frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und selbst einst Gründerin und Vorsitzende des Frauenhauses im Kreis Calw. Baden-Württemberg kürze die Zuschüsse seit Jahren kontinuierlich, obendrein litten die Häuser unter der zunehmenden pauschalisierten Finanzierung nach Tagessätzen. Gradistanac: „Frauenhäuser verlieren die Planungssicherheit und haben kein Geld mehr für Prävention und Nachsorge.“

Um die uneinheitliche Struktur und die daraus resultierenden Nachteile für einzelne Häuser zu überwinden, fordert Renate Gradistanac eine bundeseinheitliche Regelung durch beispielsweise eine Vereinbarung zwischen den Bundesländern. Obschon mittlerweile der prügelnde Ehemann oder Partner per Platzverweis der eigenen Wohnung verwiesen werden kann, sei der Bedarf an Frauenhausplätzen unvermindert hoch. „Ein Frauenhaus ist eine zentrale Anlaufstelle für von Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder. Solange es Gewalt gegen Frauen gibt, werden wir Frauenhäuser brauchen“, so Gradistanac in ihrer Rede.

Seit 2005 ist ein wichtiger Punkt geregelt: Wenn Frauen, etwa aus dem Kreis Freudenstadt, im Calwer Frauenhaus aufgenommen werden, muss das Landratsamt Freudenstadt (bzw. die Herkunftskommune) die Kosten übernehmen. „Wir haben ein unwürdiges Hin und her beendet“, sagte Renate Gradistanac und forderte eine rasche Umsetzung des im Oktober in den Bundestag eingebrachten zweiten Aktionsplans zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen.