Zu Gast im
Familien-Zentrum - die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate
Gradistanac, der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Tobias Frommann
(rechts) und Freudenstädter Jusos sowie die FZF-Frauen
Elisabeth Gebele (links) und Marianne Reißing. Foto:
SPD
Ehrenamtliche
Profis
Renate
Gradistanac und Freudenstadts Jusos besuchten das
Familien-Zentrum
Freudenstadt.
Kaum eine Einrichtung ist von der Diskussion über
Kinderkrippenplätze, Ganztagsschulen, Familienarbeitszeiten
oder familiäre Armut so stark betroffen wie die
Familienzentren. Diesen Eindruck nahmen SPD-Bundestagsabgeordnete
Renate Gradistanac, SPD-Ortsvorsitzender Tobias Frommann und die
Jusos mit von einem Besuch im Freudenstädter
Familien-Zentrum.
Die Jusos
kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, als ihnen Marianne
Reißing, Elisabeth Gebele und Elisabeth Eiermann vom
Vorstandsteam erläuterten, welch breites Band an Aufgaben das
Familien-Zentrum (FZF) vorwiegend für Familien, für
Kinder und Mütter übernimmt und auf wie vielen sozialen
Feldern es im Stillen für Frauen tätig ist.
1991 als
Verein gegründet, hat das Familien-Zentrum bis heute gegen
Vorurteile und knappe Kassen zu kämpfen. Als
zeitgemäße Form nachbarschaftlicher Hilfe mauserte es
sich aber seit dem Bezug öffentlicher Räume in der
Reichsstraße zum FZF, das die meisten Auszeichnungen in
Deutschland erhalten hat, unter anderem den Ehrenamtspreis von
Renate Gradistanac, und als Freier Träger der Jugendhilfe
anerkannt ist.
Auch wenn das
FZF inzwischen die Kinderbetreuung professionalisiert hat, wird es
nach wie vor von einem kaum vorstellbaren Maß an
Ehrenamtlichkeit getragen, oft über 620 Arbeitsstunden im
Monat. Im Laufe der Jahre hat das FZF ein Netzwerk an Hilfen und
Anlaufstellen geknüpft, auf das sowohl Behörden als auch
viele in Not geratene Kinder, Frauen und Familien sich verlassen
können, oft ohne zunächst die „Schwelle“ zu
einer Amtsstube überwinden zu müssen. Das
Familien-Zentrum habe eine ganzjährige gesellschaftspolitische
Daueraufgabe übernommen und könne langfristig ohne
staatliche Unterstützung nicht auskommen.
Darin stimmte
auch Renate Gradistanac überein. Die große Chance
für bürgerschaftliches Engagement liege zwar in der
Unabhängigkeit, diese müsse aber auch gestützt
werden, sagte die SPD-Abgeordnete. In der europaweiten Diskussion
über die Verteilungsgerechtigkeit dürfte die
Familienpolitik nicht zu kurz kommen. Gerade bei Kindern könne
die Förderung nicht früh genug beginnen.
Gradistanac
forderte die Gemeinden auf, sich angesichts der veränderten
demographischen Vorzeichen Gedanken über die künftige
Struktur ihrer sozialen Gestaltungsräume zu machen. Dem
Familien-Zentrum, das die Abgeordnete seit vielen Jahren engagiert
begleitet, sagte sie ihre weitere Unterstützung zu. Bei der
Diskussion über die bessere Vereinbarkeit von Familie und
Beruf seien, so forderte Renate Gradistanac, die Männer
stärker einzubinden.
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