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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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17. Juni 2008

Der Bund muss Bahnhöfe im ländlichen Raum retten

Gradistanac fragt Verkehrsministerium nach Strategie zur Bahnhofssanierung nach Teilprivatisierung der Bahn

Nordschwarzwald. Nach ihrem Nein zur Teilprivatisierung der Bahn will die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac vom Bundesverkehrsministerium wissen, wie die Instandhaltung und die Sanierung der Bahnhöfe im Nordschwarzwald aussehen soll: „Bislang fließen die Mittel, die das Land Baden-Württemberg verteilt, vorwiegend in die großen Städte, und der ländlichen Raum verkümmert zusehends. Das kann auch nicht im Interesse des Bundes sein“, ärgert sich die SPD-Politikerin.

Deshalb fragt sie in einem Schreiben an den Parlamentarischen Staatssekretär im Verkehrsministerium, Ulrich Kasparick (SPD), ob der Bund im Gegenzug den Ländern Kriterien zur Verbesserung der Qualität und der Barrierefreiheit abverlange. Bereits heute entstehe der Eindruck, die noch in Staatsbesitz befindliche Deutsche Bahn AG vernachlässige systematisch den ländlichen Raum.

Gradistanac, stellvertretende Sprecherin für Tourismus der SPD-Bundestagsfraktion, bereitet zudem die Entwicklung der Bahnhöfe bei einem Teilverkauf der Bahn große Sorge: „Die Kommerzialisierung der Bahn bedroht die Bahn als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge.“ Wenn aus kommerziellen Gründen weniger Züge die Region versorgten, oder der Ausverkauf der Bahnhöfe weitere Verschlechterungen mit sich bringe, trage dies automatisch auch zur Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation der Tourismusregion Nordschwarzwald bei: „Wo Gäste schlechte Reisebedingungen vorfinden, wollen sie auch nicht mehr hin. Die Bahn ist neben der Straße die wirtschaftliche Lebensversicherung der Landkreise Calw und Freudenstadt.“

Deshalb will Gradistanac nun von der Bundesregierung wissen, wie eine nachhaltige Strategie zur Versorgung der ländlichen Regionen aussehen soll.