Renate
Gradistanac und ihre Gäste aus dem Kreis Freudenstadt,
begleitet von Olaf Hiller, der im Auftrag des Bundespresseamts die
Gruppe vier Tage lang durch Berlin führte.
19. Juni
2008
Berlin
pittoresk und proletarisch
50
Bürgerinnen aus dem Kreis Freudenstadt besuchten Renate
Gradistanac
Berlin / Kreis
Freudenstadt. Zeitgemäße lichte Hauptstadtarchitektur im
Regierungsviertel - und dann runter ins tief proletarische
Neukölln. 50 Bürgerinnen und Bürgern aus dem Kreis
Freudenstadt erkundeten das kontrastreiche Berlin.
Die
SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac hatte die Gruppe
eingeladen - mit dabei waren unter anderem die AG 60plus aus Horb,
das Freudenstädter Saxophon-Quartett „Saxoline“,
Mitglieder der Jusos und des SPD-Ortsvereins Alpirsbach sowie
Handwerksfrauen aus dem ganzen Landkreis.
Renate
Gradistanac empfing die Gäste im Paul-Löbe-Haus, dort, wo
in Arbeitsgruppen und Ausschüssen praktische Politik gemacht
wird. Die Abgeordnete gab ein Überblick auf ihr Wochenpensum
und Einblicke in ihre Art, Politik zu machen; inhaltlich
erläuterte sie ihr Nein zu einer Teilprivatisierung der Bahn.
Ländlichen Regionen wie dem Nordschwarzwald drohten weitere
Streckenstilllegungen, Streichung von Zugverbindungen und der
Verkauf von Bahnhöfen.
Zum
politischen Bildungsprogramm gehörten ein Vortrag auf der
Tribüne des Plenarsaals im Reichstagsgebäude, Besuche im
Verteidigungsministerium, im Europäischen Haus und dem
Jüdischen Museum sowie ein Gang durch die Ausstellung
„Wege, Irrwege, Umwege - die Entwicklung der
Parlamentarischen Demokratie“ im Deutschen Dom am
Gendarmenmarkt.
Touristische
Höhepunkte waren eine abendliche Spreefahrt und ein Bummel
durch die „Galerie Lafayette“ in der
Friedrichstraße. Das Presse- und Informationsamt der
Bundesregierung hatte das Programm zusammengestellt und auch das
Hotel im Bezirk Neukölln gebucht. Dort, rund um den
Hermannplatz und entlang der Sonnenallee, ist Berlin nicht chic und
pittoresk. Der Kiez ist geprägt von türkischen,
arabischen und vietnamesischen Händlern, hier zeigt Berlin
seine urban-proletarische Seite. Touristen sind hier selten zu
finden, statt KaDeWe gibt's Karstadt.
Ildiko
Tömböl aus Horb gewann auch diesem Teil der
Berlin-Inspektion einen positiven Aspekt ab: „Wenn ich
nächstes Mal nach Budapest fahre, werde ich mich nicht mehr
ärgern, dass es dort nicht so sauber ist. In der Stadt ist es
halt anders als bei uns auf dem Land.“
Der
Erkundungsdrang hatte freilich Grenzen. Die abendliche Kneipentour
ins gemütlich-adrette Nikolaiviertel in Mitte absolvierte man
lieber im Großraumtaxi als mit der unübersichtlichen
U-Bahn.
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