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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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Für vier Tage Kollegen - Tolga Durmaz aus Nagold nahm auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac an dem Planspiel „Jugend und Parlament“ teil. Privatbild

Für vier Tage Kollegen - Tolga Durmaz aus Nagold nahm auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac an dem Planspiel „Jugend und Parlament“ teil. Privatbild

19. Juli 2007

Politik ist ok, aber ich werde lieber Lehrer

Tolga Durmaz aus Nagold arbeitete in Berlin an dem Projekt Jugend und Parlament mit

Tolga Durmaz, 18, aus Nagold und Schüler am Technischen Gymnasium, war vier Tage lang Politiker auf Probe. Auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac und auf Vorschlag seines Lehrers Ulrich Schmelzer nahm er an der jährlich vom Deutschen Bundestag ausgerichteten Veranstaltung „Jugend und Parlament“ in Berlin teil.

308 Jugendliche aus ganz Deutschland im Alter von 16 bis 20 Jahren simulierten in einem Planspiel den Weg der Gesetzgebung im Bundestag. Tolga Durmaz fand sich in dem Spiel wieder als Mitglied der Konservativen Volkspartei (KVP), 42 Jahre alt, Vater von zwei Kindern.

Mit Blick auf die deutsche EU-Ratspräsidentschaft sollten die Jungparlamentarier/innen am Beispiel von vier fiktiven Gesetzesvorhaben die Gestaltungsmöglichkeiten des Bundestags erfahren. Beraten wurde die Einführung eines europäischen Führerscheins, die Umsetzung der EU-Richtlinie für bessere Luftqualität, die Ratifizierung des Beitrittabkommens des Landes Balkonien in die EU sowie - Obacht! - der Vorschlag für einen Rahmenbeschluss des Rates über den Schutz personenbezogener Daten, die im Rahmen der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit verarbeitet werden.

„Das war schon klasse organisiert, man hat einen sehr guten Einblick bekommen, wie Politik gemacht wird“, befand Tolga Durmaz am Ende von drei Sitzungstagen und ungezählten Debatten in einem Dutzend verschiedener Konstellationen. Das Planspiel geriet vom ersten Tag an zur harten Arbeit: Frühstück um 6.45 Uhr und dann Programm bis zum Abendessen um 20.30 Uhr - es war formal in etwa das Pensum, das Abgeordnete in Sitzungswochen leisten.

So blieb denn auch keine Zeit zum gemütlichen Kaffeetrinken mit Renate Gradistanac. Die SPD-Abgeordnete und ihr junger KVP-Kollege trafen sich zwischen dem Empfang für die GHWRS Althengstett und einer Ausschusssitzung im Foyer des Paul-Löbe-Hauses. Tolga Durmaz kehrte mit einer Fülle von Erfahrungen und Antworten nach Nagold zurück, etwa jener, dass Politik Arbeit ist und kein Spiel und keine Show und wenig mit dem zu tun hat, was man im Fernsehen davon mitbekommt. Eine Gewissheit war für Tolga auch dabei: „Politisch interessiert bin ich. Aber ich möchte nicht in die Politik. Ich will Lehrer werden, da bin ich besser.“