Kinder
sind kein Eigentum
Renate
Gradistanac zum Internationalen Tag der
Kinderrechte
„Mehr
Verständnis, Einsicht und Aufmerksamkeit“ fordert die
SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac anlässlich des
„Internationalen Tages der Kinderrechte“ am Donnerstag,
20. November.
Vor dem
Landgericht in Rottweil hat diese Woche der Prozess um die
Kindstötung in Horb begonnen. Der Hilflosigkeit und
Überforderung, die aus solchen Fällen spreche, sei mit
Sanktionen alleine nicht beizukommen, schreibt Renate Gradistanac
in einer Pressemitteilung.
Und
wörtlich: „In vielen Köpfen existiert immer noch
das Erziehungsbild aus dem 19. Jahrhundert: Kinder muss man erst
zum Menschen machen, Kinder darf man prügeln. Richtig ist:
Kinder sind eigenständige Wesen - sie sind nicht das Eigentum
ihrer Eltern.“
Renate
Gradistanac, stellvertretende kinder- und jugendpolitische
Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, verweist auf die
UN-Kinderrechtskonvention aus dem Jahr 1989: „Kennt die
jemand? Was steht denn da drin? Es stehen vermeintliche
Selbstverständlichkeiten drin: Kinder haben das Recht auf
Bildung, sie haben ein Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung.
Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre, eine gewaltfreie
Erziehung. Kinder haben das Recht auf eine Familie, auf elterliche
Fürsorge und ein sicheres Zuhause.“
Für diese
Grundrechte müsse in Kindergärten, Schulen und
Jugendeinrichtungen mehr geworben werden. „Kinder und
Jugendliche und erst recht die Eltern müssen mehr über
diese Grundrechte erfahren.“
Kinder und
Jugendliche müssten ernst genommen und so früh wie
möglich gehört und in die politische
Entscheidungsprozesse einbezogen werden: Gradistanac: „Ein
Spielplatz ist noch lange nicht kindgerecht, und ein Jugendraum
muss noch lange nicht den Vorstellungen der Jugendlichen
entsprechen, wenn Erwachsene Kindern und Jugendlichen etwas Gutes
tun wollen.“
Deutschland
habe sich mit dem Nationalen Aktionsplan „Für ein
kindergerechtes Deutschland“ verpflichtet, Kinderrechte
bekannter zu machen. Darüber hinaus fordere die
SPD-Bundestagsfraktion die Aufnahme von Kinderrechten ins
Grundgesetz.
„Die
CDU/CSU, die sich dagegen sperrt, muss sich fragen lassen, ob ihr
konservatives Rollenverständnis noch in die Zeit passt“,
findet Renate Gradistanac. „Fürchtet die Union eine
Kinderrevolution? Die Beispiele von Missbrauch, Ausbeutung und
Kindstötung zeigen, wie wichtig es ist, Kinderrechte in der
Verfassung festzuschreiben.“
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