Die
SPD-Gesundheitspolitikerin Hilde Mattheis (rechts neben Gastgeberin
Renate Gradistanac) diskutierte in Wildberg mit Fachleuten der
Pflegebranche. Bild: privat
20. Oktober
2007
Eine
gelungene Reform
Die
SPD-Gesundheitspolitikerin Hilde Mattheis warb in Wildberg für
die neue Pflegeversicherung
Für
SPD-Gesundheitspolitikerin Hilde Mattheis steht außer Frage:
Die am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossene Reform der
Pflegeversicherung verbessert die Lage von Betroffenen und
Angehörigen.
„Es geht
vorwärts für die Menschen, die unsere Solidarität,
unsere Hilfe benötigen“, sagte Mattheis bei einem von
der SPD-Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac organisierten
Fachgespräch im Alten- und Pflegeheim Wildberg. Die Reform
lasse sich auf die Formel bringen: „Durchweg Verbesserungen
für die Menschen und keine Einschnitte bei den
Leistungen“.
„Nicht
erfreulich“ sei die Mehrbelastung der Rentnerinnen und
Rentner durch die geplante Erhöhung des Beitrags zur
Pflegeversicherung. Mattheis: „Ich halte diese Regelung
dennoch für vertretbar - schließlich profitieren auch
die Älteren am ehesten von der Versicherung.“
Die
stellvertretende gesundheitspolitische Sprecherin der
SPD-Bundestagsfraktion klang insgesamt optimistisch: Die Reform
werde über die Politik hinaus als gelungen gewertet.
„Gerade auch die Fachkräfte sehen durch die
Veränderungen eine positive Weiterentwicklung der 1995
eingeführten Sozialversicherung.“
Renate
Gradistanac als stellvertretende familienpolitische Sprecherin
stimmte mit ein: „Elementar wichtig ist, dass wir pro 20.000
Einwohner Pflegestützpunkte einrichten. Wir schaffen damit
eine Informationsplattform für Betroffene, Angehörige und
Anbieter von Pflegeleistungen gleichermaßen.“ Der
Politik sei es gelungen, die Notwendigkeit der Reform deutlich zu
machen. Eine Beitragserhöhung werde angesichts der deutlich
verbesserten Leistungen akzeptiert, mutmaßt
Gradistanac.
Die
Pflegekasse werde durch eine Erhöhung des Beitrags um 0,25
Prozentpunkte jährlich rund 2,5 Milliarden Euro mehr zur
Verfügung haben, ergänzte Hilde Mattheis. Die
Mehreinnahmen sollen als Anschubfinanzierung der
Pflegestützpunkte eingesetzt werden, außerdem sollen die
seit Jahren gleichen Pflegesätze in den nächsten Jahren
schrittweise erhöht werden.
Mattheis:
„Ich weiß, wir hätten uns alle noch mehr
vorstellen können.“ Dennoch wertet sie die Erhöhung
als Fortschritt, habe es doch in den vergangenen zwölf Jahren
einen Verlust an Leistungen in Höhe von 13 Prozent gegeben, da
keine Anpassung erfolgt sei. „Das wird nun
anders.“
Neu ist eine
Pauschale von bis zu 200 Euro monatlich für
pflegebedürftige Menschen mit Demenzerkrankungen - „ein
richtig guter Schritt“, befand die Abgeordnete.
Die Reform sei
ein Zwischenschritt, die Pflegeversicherung soll kontinuierlich
fortentwickelt werden. Pflege werde künftig nicht mehr alleine
auf körperliche („somatische“) Betreuung
ausgerichtet sein; sie müsse zugleich ein Instrument sein, das
der Vereinsamung von Menschen abhelfe.
Ambulant vor
stationär - dieses Prinzip müsse umgesetzt werden, aus
Kostengründen und weil es besser sei, Pflegebedürftige so
lange wie möglich im gewohnten Umfeld fachgerecht zu
betreuen.
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