22. Mai
2007
Fleißig
sein und offen für Neues
Altensteigs
Haupt- und Werkrealschüler waren auf Einladung von Renate
Gradistanac in Berlin
Was passiert in
einer Fraktionssitzung? Wieso ist der Bundestag oft so leer? Wie
sieht es in einem Abgeordnetenbüro aus? - Schülerinnen
und Schüler der Haupt- und Werkrealschule Altensteig sind bei
ihrer Berlin-Fahrt dem Politikbetrieb auf die Spur gekommen.
Auf Einladung
der SPD-Bundestagsabgeordneten führten Doris Stroh, Kerstin
Edwards und Holger Luik 40 Zehntklässler/innen in die
Hauptstadt. Zur Bildungs- und Kulturfahrt gehörten Besuche der
Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen und des Berliner Doms
sowie Vorträge im Verteidigungsministerium, am Sitz des
Bundesrats und auf der Besuchertribüne des
Bundestags.
Ein
Abgeordneten-Mandat ist gleichermaßen Herausforderung und
Auszeichnung, eine Politikerin trägt hohe Verantwortung und
hat die Möglichkeit, die Gesellschaft mitzugestalten. Aber -
und das machte Renate Gradistanac' Büroleiterin Sybille Thomas
deutlich: „Ohne Disziplin, Fleiß, Ausdauer und die
Bereitschaft, ständig dazuzulernen, ist diese Arbeit nicht zu
schaffen.“
Sybille Thomas
gab auch Antwort auf die eingangs gestellten Fragen: Die
SPD-Bundestagsfraktion tagt in Sitzungswochen jeweils dienstags um
15 Uhr. Die Fraktionsspitze verhandelt mit den 222 Abgeordneten das
aktuelle Tagesgeschehen, oft sind Gäste dabei, etwa der
SPD-Vorsitzende, bisweilen auch die Kanzlerin.
Der Bundestag
ist bei Generaldebatten, etwa einer Regierungserklärung,
vollbesetzt; in Fachdebatten indes diskutieren die
Fachpolitiker/innen untereinander. Politik wird nicht im Plenum
gemacht, sondern in Ausschüssen, Arbeitsgruppen und am
Schreibtisch im Abgeordnetenbüro. Das Büro von Renate
Gradistanac besteht aus vier Schreibtischen mit drei
PC-Arbeitsplätzen; es gibt einen Fernseher mit
Parlamentskanal, der die Bundestagsdebatten überträgt und
einen fraktionsinternen Hausrundruf, über den im Vorfeld
strittiger Abstimmungen die Fraktionsmitglieder mobilisiert werden.
Im Übrigen sind die Sanktionen im Bundestag härter als in
der Schule: Ein Geldstrafe droht allen, die an Sitzungstagen fehlen
- auch dann, wenn er/sie sich entschuldigt, sogar dann, wenn er/sie
krank sein sollte und hinterher ein Attest vorlegt.
Bildunterschrift:
Altensteigs
Haupt- und Werkrealschüler/innen vor der Reichstagskuppel in
Berlin; mit auf dem Bild sind Lehrerin Doris Stroh und Renate
Gradistanac' Büroleiterin Sybille Thomas (Mitte) sowie Kerstin
Edwards (links) und Holger Luik (rechts). Bild: privat
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