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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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Sie haben den Tourismus nicht neu erfunden, aber sie arbeiten dran - Enzklösterles Bürgermeister Michael Faschon und die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac. Bild: privat

23. Oktober 2007

Den Tourismus neu erfinden

Renate Gradistanac besuchte Bürgermeister Michael Faschon in Enzklösterle

Enzklösterle. Ein 1.300-Einwohner-Ort wie Enzklösterle versucht ein gutes Betreuungsangebot für Kleinkinder in Zusammenarbeit mit Tageseltern aufzubauen. Renate Gradistanac wies darauf hin, dass ab 2013 ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab dem ersten Lebensjahr bestehen werde.

Das ist neu und wird die Struktur im ländlichen Raum nachhaltig verändern, davon Renate Gradistanac, stellvertretende familienpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, überzeugt. Die Abgeordnete setzte ihre Reihe der Bürgermeister-Besuche bei Michael Faschon in Enzklösterle fort und warb auch hier für den Nationalen Aktionsplan „Für ein kindergerechtes Deutschland“: „Ich wünsche mir, dass wir gerade auch für den ländlichen Raum eine Infrastruktur schaffen, die es Frauen ermöglicht, Familie und Beruf zu vereinbaren.“

Betreuung und (Aus-)Bildung nach dem Geldbeutel, so Gradistanac, dürfe es nicht geben. Es sei sehr erfreulich, dass es Enzklösterle durch kreative Herangehensweise gelungen sei, allen Kindern kostenlos musikalische Früherziehung zu bieten.

Zweiter Schwerpunkt war der Tourismus. Tourismus-Anbieter, sagte Bürgermeister Michael Faschon, müssten sich immer wieder neu erfinden, Nischen besetzen und die Mitbewerber nicht als Konkurrenten, sondern als Partner einer gemeinsamen Tourismusregion begreifen.

Gradistanac hörte das gerne, gleichwohl mahnte sie: Der gute, alte Kur- und Bäder-Tourismus könne nicht einfach in Medical Wellness umetikettiert werden: „Ältere Menschen werden in Zukunft zahlungskräftiger, anspruchsvoller und reiselustiger sein. Wir müssen uns anstrengen und unserem positivem Image, das der Schwarzwald in der Welt hat, gerecht werden.“ Natur plus Service, Freundlichkeit und Mehrsprachigkeit, Angebotsvielfalt und Weltoffenheit - so könnte eine Formel lauten.

Ein wichtiges Segment, so die stellvertretende tourismuspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, sei der barrierefreie Tourismus; Barrierefreiheit sei heute schon ein Qualitäts- und Komfortmerkmal; ambulante medizinische Dienste für Ältere und Menschen mit Behinderungen könnten das Angebot ergänzen.

Die „Perle“ Enzklösterle, davon sind Bürgermeister und Abgeordnete überzeugt, ist ein attraktiver Standort. Werben und überzeugen müsse freilich auch ein guter Standort Saison für Saison neu.