Am
gefährlichsten ist es für Frauen zu Hause
Renate
Gradistanac zum Gedenktag „Nein zur Gewalt an
Frauen“
Gewalt gegen
Frauen geschieht im Verborgenen, sagt die SPD-Frauenpolitikerin
Renate Gradistanac, deshalb müsse immer wieder öffentlich
Alarm geschlagen werden. „Das eigene Zuhause ist immer noch
der gefährlichste Ort für eine Frau.“
Renate
Gradistanac, stellvertretende frauenpolitische Sprecherin der
SPD-Bundestagsfraktion, verweist auf ungezählte nicht
geahndeter Fälle auch gegen ältere Frauen, gegen Frauen
mit Behinderungen und Frauen mit Migrationshintergrund: „Fast
die Hälfte aller türkischen Frauen ist körperlicher
Gewalt im häuslichen Umfeld ausgesetzt.“
Die
Abgeordnete erneuert ihre Forderung an die Kommunen im Landkreis
Freudenstadt / Landkreis Calw: „Wir können diesen Frauen
helfen, indem wir vor Ort Beratung und Information anbieten und
für dieses Angebot mehrsprachig öffentlich
werben.“
Der 25.
November ist der internationale Gedenktag zur Beseitigung von
Gewalt gegen Frauen. Das Gedenken geht zurück auf die
Ermordung von drei oppositionellen Schwestern im November 1960 in
der Dominikanischen Republik - die Frauen wurden vom
militärischen Geheimdienst monatelang gefoltert und
getötet.
„Statistisch gesehen ist es für eine Frau
tausendmal gefährlicher verheiratet zu sein als durch den Wald
zu joggen“, so zitiert Renate Gradistanac eine
baden-württembergische Kriminalkommissarin mit 30 Jahren
Berufserfahrung.
Laut Amnesty
International ist die sogenannte häusliche Gewalt in Europa
die größte Bedrohung für Gesundheit und Leben von
Frauen im Alter von 16 bis 44 Jahren; sie stellt ein höheres
Risiko als Krebs oder Autounfälle dar. Häusliche Gewalt
kommt in allen sozialen Schichten vor, unabhängig von
Bildungsgrad, Altersgruppe und Einkommensstufe.
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