Offizielles
Biographie
Wahlkreis
Bundestag

Direkt vom MdB
Homepage
Berlin
Presse
Kontakte
Links

Themen
Reden
fotoalbum

Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
----

Das BK II der Kaufmännischen Schule Nagold, angeleitet von Ute Kärcher und Gottfried Gunzenhauser, war auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten in Berlin. Privatbild

25. Juni 2008

Sich einmischen und nicht beliebig sein

Warum Renate Gradistanac Politik macht - und warum sie Nagolds Schüler/innen zum Politikmachen ermuntert

Nagold / Berlin. „Warum tun Sie sich das an?“ Das Image der Politiker sei doch schlecht. - Das Berufskolleg II der Kaufmännischen Schule in Nagold war in Berlin und fragte bei Renate Gradistanac ungeniert drauf los.

Und ungeniert antwortete die SPD-Bundestagsabgeordnete: „Es lohnt sich für die Demokratie zu streiten. Als ich zum ersten Mal kandidiert habe, haben die ,Republikaner' in einer Gemeinde im Kreis Calw mehr Stimmen erzielt als die SPD. So ein Ergebnis darf man nicht einfach hinnehmen.“

Soweit die politische Antwort. Die Person Gradistanac musste mit manchen persönlichen Angriffen zurechtkommen. Die rot-grünen Jahre seien „herb“ gewesen für eine engagierte SPD-Frau „mit ausländischem Namen in einer durchgehend konservativen Region“. Man bekomme den Rat, sich ein dickes Fell wachsen zu lassen. Besser sei es, für seine Überzeugung einzustehen und nicht beliebig zu sein, sagt Renate Gradistanac.

„Ich bin nicht in der Politik, um mich beliebt zu machen. Ich will gute Arbeit leisten.“ Als Abgeordnete brauche man die Gabe, unbefangen auf die Menschen zuzugehen. „Das habe ich mir bewahrt. Man darf dem Gegenüber nicht unterstellen, dass er gegen mich ist.“

Renate Gradistanac ermunterte die Jugendlichen, sich einzumischen und zu engagieren, ob im Verein, in der Kirchengemeinde oder bei der Feuerwehr. Der Einsatz für das Gemeinwohl sei zu Recht ein wichtiges Indiz für die Sozialkompetenz, wenn junge Menschen sich um eine Ausbildungs- oder Studienplatz bewürben.

Auch gesellschaftspolitisch sei persönlicher Einsatz notwendig: „Es ist blamabel, dass Frauen in Deutschland für die gleiche oder gleichwertige Arbeit immer noch rund 22 Prozent weniger Lohn erhalten als Männer. Das ist durch nichts zu gerechtfertigen.“

Zum bildungspolitischen Teil der Berlin-Fahrt gehörten unter anderem ein Besuch im Verteidigungsministerium und eine Führung durch die Dauerausstellung „Story of Berlin“ inklusive; beim Freizeitprogramm hielten sich leichte und ernsthafte Unterhaltung die Waage.