Begegnung in
Neckarsulm, am Sitz der Lidl-Konzernzentrale: Die
Beschäftigten der Calwer Lidl-Filiale, angeführt vom
Betriebsratsvorsitzenden Jost Walther und den Gewerkschafter Werner
Wild und Willi Hagel treffen auf Lidl-Sprecherin Marion Brucker und
Prokurist Markus Gemrich.
26. September
2005
Kühler Empfang in Neckarsulm
Protest
der Calwer Lidl-Beschäftigten vor der
Konzernzentrale
Calw/Neckarsulm.
9000 Unterschriften gegen die Schließung der Calwer
Lidl-Filiale haben die Lidl-Beschäftigten der Konzernspitze
vorige Woche in Neckarsulm überreicht.
„Ich
hoffe, dass sich jetzt der Konzernvorstand der Sache
annimmt“, sagt der stellvertretende
baden-württembergische ver.di-Landesvorsitzende Werner
Wild.
Ob der Protest
gegen die geplante Schließung des Calwer Marktes zum 30.
September aber Wirkung zeigt, bleibt abzuwarten. Der erste Eindruck
jedenfalls machte den Lidl-Mitarbeitern, Gewerkschaftsvertretern
und Lidl-Kunden wenig Mut. Vor der Konzernzentrale war die Calwer
Delegation von der externen Lidl-Sprecherin Marion Brucker sowie
dem Prokuristen Markus Gemrich regelrecht abgefertigt worden. Und
Marion Brucker unterstrich anschließend gegenüber einem
Journalisten, dass Lidl an seinen Plänen, die Filiale zu
schließen, festhalten werde.
Festhalten an
ihrer Unterstützung und Solidarität für die Calwer
Lidl-Beschäftigten wird die Bundestagsabgeordnete Renate
Gradistanac, die - wie auch die ehemalige Bundesjustizministerin
Herta Däubler-Gmelin - eine Patenschaft für die
Lidl-Filiale übernommen hat. Am Wochenende will Patin
Gradistanac erneut mit den Lidl-Beschäftigten zusammentreffen.
„Ich bin stolz, Ihre Patin zu sein, und wo immer es mir
möglich ist, werde ich Sie weiterhin unterstützen“,
hatte Gradistanac den Lidl-Mitarbeitern schon vor deren Fahrt nach
Neckarsulm mitgeteilt und noch einmal unterstrichen: „Ich
stehe solidarisch an Ihrer Seite.“
Die
Gewerkschaft gibt sich angesichts der bislang wenig kooperativen
Haltung des Konzerns kämpferisch: „Wir werden jetzt alle
juristischen Mittel ausschöpfen, die uns zur Verfügung
stehen“, sagt Werner Wild. „Wenn Lidl die Calwer
Filiale zum anvisierten Termin schließt, dann erfolgt dies
illegal.“ Eine Schlichtungsstelle sei noch nicht
eingerichtet, „außerdem gibt es bislang keinen
Interessenausgleich, wie es gesetzlich vorgeschrieben ist“,
so Wild.
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