Die zehnte
Klasse der Realschule Calw war zu Besuch in Berlin und stellte sich
vor der Reichstagskuppel dem Fotografen; mit auf dem Bild sind die
Begleitpersonen Cornelia Brenner und Martin Hofmann sowie Sybille
Thomas, Büroleiterin von Renate Gradistanac. Bild:
privat
27. November
2007
Warum gibt's
keine wechselnden Mehrheiten?
Die Zehner
der Realschule Calw besuchten Renate Gradistanac in
Berlin
Calw/Berlin.
Lehnt die Mehrheit Anträge der Opposition prinzipiell ab? Wie
verschafft sich eine Abgeordnete einen Überblick auf alle
Themen, die im Bundestag verhandelt werden? Schreibt Renate
Gradistanac ihre Reden selbst? - Fragen von Schülern und
Lehrern der Calwer Realschule.
Die
Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse waren auf
Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten in Berlin und zu Besuch im
Reichstagsgebäude; Rede und Antwort stand stellvertretend
Sybille Thomas, Büroleiterin der Abgeordneten.
Nein,
Anträge von FDP, Grünen und der Linken werden nicht
prinzipiell abgelehnt, eine Reihe von Beschlüssen wird
einmütig, wenn auch selten einstimmig getroffen. Aus Prinzip
gibt es allerdings keine wechselnden Mehrheiten - eine Koalition
hätte sonst nicht lange Bestand. Würde die SPD heute mit
Grünen oder Linken und gegen den Koalitionspartner CDU/CSU
stimmen, könnte sich bei der nächsten Abstimmung die
CDU/CSU mit der FDP gegen den Koalitionspartner SPD verbünden.
Die gegenseitige Verlässlichkeit ist in der
Koalitionsvereinbarung begründet, die beide Partner zu Beginn
der Legislaturperiode treffen.
Eine einzelne
Abgeordnete kann und muss nicht alle Gesetzentwürfe und
Beschlüsse kennen. Damit in der Materialfülle kein Thema
verlorengeht, übernimmt jeder einzelne der 613 Abgeordneten
Zuständigkeiten. Renate Gradistanac ist in Berlin unter
anderem zuständig für den barrierefreien Tourismus. Vor
Ort, im Kreis Calw, kümmert die Abgeordnete sich freilich um
Themen aller Art, stellt Kontakte her, leitet Anfragen
weiter.
Eine/n
Redeschreiber/in hat Renate Gradistanac nicht - die Redemanuskripte
erarbeitet sie gemeinsam mit Sybille Thomas: „Da sitzen wir
dann bis spät abends und hirnen.“ Auf die Idee, sich
eine Rede schreiben zu lassen, ist Gradistanac noch nicht gekommen.
„Wenn man politische Themen mit Herzblut vertritt, macht man
das selbst.“
Fünf Tage
lang waren die Jugendlichen in Berlin, der Besuch im Bundestag war
zwar ein gewichtiger Programmpunkt, aber nicht der einzige. Eine
Geschichtseinheit gab es bei der Besichtigung der „Berliner
Unterwelten“, beim Musiksender VIVA live indes einen sehr
heutigen Eindruck. Der Rest war traditionelles Berlin-Programm:
Mauerpark, ehemaliger Grenzübergang Checkpoint Charly,
ehemaliger Ostberliner Fernsehturm, dazu die Show der „Blue
Man Group“ am Potsdamer Platz.
|