28.07.2005
Das Land
lässt die Schulen hängen
Renate
Gradistanac: Der Zorn in den Kommunen ist
groß
Renate
Gradistanac wirft der Landesregierung vor, sie verzögere den
Ausbau von Ganztagesschulen. „Das Land verteilt Bundesmittel
nach dem Windhundprinzip und lässt Schulen hängen, die
ein gründliches Konzept vorgelegt haben.“
In vielen
Briefen, so die SPD-Bundestagsabgeordnete, drängten
Bürgermeister aus dem Wahlkreis darauf, wenigstens jene
Bundesmittel zugewiesen zu bekommen, die in anderen
Bundesländern im laufenden Jahr noch nicht abgerufen sind.
Gradistanac: „Das geht nicht. Bund und Länder haben
vereinbart, dass die Länder dieses Geld im Folgejahr verwenden
können. Die Länder planen zudem eine vollständige
Inanspruchnahme der Investitionsmittel des Bundes. Ich fordere die
Kommunen auf, beim Land Druck zu machen. Wir haben viel getan.
Jetzt ist das Land ist in der Pflicht.“
Gradistanac
fordert das Land auf, dem vom Bund aufgelegten Investitionsprogramm
Zukunft, Bildung und Betreuung (IZBB) ein eigenes Landesprogramm
folgen zu lassen. Die Bundesregierung habe 2003 im
„größten bundesweiten Schulprogramm aller
Zeiten“ vier Milliarden Euro zum Auf- und Ausbau von
Ganztagesschulen bereitgestellt. Renate Gradistanac: „528
Millionen Euro fließen davon nach Baden-Württemberg. Der
Bund hat dies trotz der angespannten Haushaltslage getan - und
obschon Bildung Ländersache ist.“
Windhundprinzip bedeutet: Wer zuerst den Antrag stellt, wird
berücksichtigt. „Jetzt beschließen
Gemeinderäte der nicht zum Zuge gekommenen Kommunen
Resolutionen“, sagt Renate Gradistanac. „Schulen und
Schulträger sind völlig zu Recht zornig. In vielen
Fällen trifft diese Benachteiligung gerade jene, die ein
gründlich ausgearbeitetes Konzept vorgelegt
haben.“
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