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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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Rote Rosen für die Lidl-Belegschaft in Calw - Renate Gradistanac bei ihrer Solidaritätsbekundung.

31 August 2005

Einmischung muss erlaubt sein

Renate Gradistanac besuchte die Lidl-Belegschaft in Calw

Renate Gradistanac will nicht zusehen, wie Lidl, trotz guter Umsätze, in Calw einen Laden schließt, weil sich ein Betriebsrat für die Rechte der Mitarbeiter eingesetzt hat. „Wir brauchen neben den starken Arbeitgeberverbänden auch starke Arbeitnehmervertretungen“, sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete bei einem Solidaritätsbesuch.

Wie berichtet hat Renate Gradistanac eine Patenschaft für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der zum 30. September von der Schließung bedrohten Calwer Filiale übernommen. Gradistanac: „Selbst wenn Lidl neue Arbeitsplätze im Umkreis von 60 Kilometern anbietet, ist das untragbar - vor allem für die Teilzeitbeschäftigten und Mütter mit kleinen Kindern. Es hat etwas mit Würde zu tun, wenn man mit der Angst um die Existenz spielt.“

Mehr als 7.000 Bürger der Region haben per Unterschrift ihre Solidarität zu den Lidl-Beschäftigten bekundet. Auch Hilde Mattheis, Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen der SPD, steht hinter der Lidl-Belegschaft. „Ich wende mich gegen die Konzernpolitik und das vorgeschobene weil unzumutbare Angebot, den weiblichen Beschäftigten mit schulpflichtigen und Kindergartenkindern einen Ersatzarbeitsplatz in 60 Kilometern Entfernung anzubieten“, schreibt Hilde Mattheis in einer Solidaritätsbekundung. Die Ulmer Bundestagsabgeordnete hatte einen Besuch in Calw geplant, wurde wegen des Donau-Hochwassers allerdings vor Ort gebraucht.

Renate Gradistanac hat in der Vergangenheit mehr als 100 Unternehmen besucht: „Betriebsräte haben eine positive Auswirkung auf die Entwicklung von Firmenkultur und -umsätze. Teilhabe ist für uns in der Dienstleistungsgesellschaft sehr wichtig. Das heißt, aber auch, dass man sich auch einmischen können muss.“

Filialleiter und Betriebsratsvorsitzende Jost Walther sagte, er habe seit Gründung des Betriebsrates mit „zahlreichen Schikanen zu kämpfen“: „Hier soll eine Belegschaft auseinander gekippt werden, die vom Arbeitgeber nur die ihr zustehenden Rechte eingefordert hat.“