Die
Eduard-Spranger-Schule aus Freudenstadt, begleitet von Christine
Schwab und Jochen Klein, zu Gast bei der SPD-Bundestagsabgeordneten
Renate Gradistanac. Privatbild
10. Juli
2007
Verbote
alleine bringen nichts
Jugendliche
der Eduard-Spranger-Schule aus Freudenstadt waren bei Renate
Gradistanac zu Besuch
Freudenstadt. Wie
stehen Sie zum Verbot von Killerspielen? Wie stehen Sie zum Thema
Bürgerrechte in Zeiten von Terror-Bedrohung? - Fragen von
Schülerinnen und Schülern der Eduard-Spranger-Schule an
Renate Gradistanac; die Klasse war auf Einladung der
SPD-Bundestagsabgeordneten in Berlin.
Die
Jugendlichen erwerben an der Spranger-Schule die Fachschulreife.
Eine Stunde hatten sie Gelegenheit, im Reichstagsgebäude die
Abgeordnete auszufragen - etwa danach, ob die Politik alles
verbieten muss. Nein, sagte Renate Gradistanac. „Reine
Verbotsstrategien bringen nichts; ich setze immer auch auf
Prävention und Aufklärung.“ Das bestehende
Jugendschutzgesetz sei gut, es müsse lokal nur konsequent
angewandt werden, egal ob es um Alkoholkonsum oder
„Killerspiele“ gehe.
Ähnlich
argumentierte Gradistanac in der Bürgerrechtsfrage: Das
eingeschränkte Demonstrationsrecht beim G8-Gipfel in
Heiligendamm sei ebenso überzogen gewesen wie die im Mai von
der Freudenstädter Polizei ausgesprochenen 100 Platzverweise
gegen Demonstranten, die gegen den Nazi-Aufmarsch in Freudenstadt
protestierten. Die seit den Terroranschlägen vom 11. September
2001 erhöhte Wachsamkeit dürfe nicht dazu benutzt werden,
mühsam erkämpfte Bürgerrechte Stück für
Stück einzuschränken.
Auch die Frage
von Lehrer Jochen Klein nach der Arbeitsatmosphäre in der
Großen Koalition, beantwortete Gradistanac offen:
„Rot-Grün war für mich in vielen Punkten eine
Seelenverwandtschaft. Mit der CDU gibt es manche
Übereinstimmungen, aber auch viele Kompromisse, von denen ich
einige als Rückschritt empfinde.“ Und dennoch:
„Wir machen in weiten Teilen gute Arbeit. Wenn ich von etwas
nicht überzeugt bin, gebe ich eine persönliche
Erklärung ab und /oder stimme im Bundestag mit nein. Ich habe
beispielsweise gegen die Gesundheitsreform gestimmt und gegen
einige Auslandseinsätze der Bundeswehr.“
Zum Programm
der Studienfahrt gehörten der Besuch der Dauerausstellung
„Story Of Berlin“ und des Atomschutzbunkers unterm
Kurfürstendamm, eine Spree-Fahrt durch den alten und neuen
Stadtkern sowie je eine Visite auf dem Fernsehturm am
Alexanderplatz und des Imax-Kinos am Potsdamer Platz.
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