Die Fortsetzung der Maritimen Konferenzen
wurde bei einem ersten gemeinsamen Treffen der
Küstenabgeordneten von CDU und SPD mit der Parlamentarischen
Staatssekretärin beim Bundesverkehrsminister, Karin Roth,
einhellig begrüßt. „Bei der anhaltenden
Konjunkturschwäche der Wirtschaft und der
Massenarbeitslosigkeit in unserem Land müssen wir den Boom im
Schiffbau und in der Schifffahrt nutzen, um die maritime Wirtschaft
als dauerhaft starken Partner im weltweiten Wettbewerb zu
positionieren“, betonte Wolfgang Börnsen, Vorsitzender
des Küstenarbeitskreises der CDU. Mit der kommenden 5.
Maritimen Konferenz sind dafür Signale zu setzen.
Auch die Lotsin der SPD-Küstengang, Dr. Margrit Wetzel,
erwartet neue Zielsetzungen. Diese sind wie zuvor erfolgsorientiert
von Bund, Ländern und Wirtschaft umzusetzen: „Sowohl
Werften als auch Hafenbetriebe suchen dringend qualifizierte
Fachkräfte. Arbeitsplätze an Bord müssen mit
ausländischen Kräften besetzt werden, weil die
Ausbildungskapazitäten der Länder nicht ausreichen: Bei
den Ländern sehen wir den drängendsten Handlungsbedarf!
Dafür sind aber auch die Reeder gefordert. Verbindliche
Zusagen über weitere Rückflaggungen und einen
entsprechenden dauerhaften Bestand der deutschen Handelsflotte
über den Status quo hinaus sind erforderlich.“
Die Koalitionsabgeordneten von der Küste werden sich intensiv
in die Kontrolle der Umsetzung der Beschlüsse des Vorjahres
und die Vorbereitung der 5. Maritimen Konferenz in Hamburg
einbringen. Bei den vorgesehenen Workshops müssen die
maritimen Verbände wieder eine Plattform finden.
Für die Werften erwarten die Parlamentarier den weiteren
Ausbau der Verzahnung von Forschung, Entwicklung und
Innovationsförderung und des Beschäftigungspools, um
dauerhaft Werft-Arbeitsplätze zu sichern. Hier ist auch die
Schaffung neuer Arbeitsplätze wieder möglich.
Die nichtschiffbauliche Meerestechnik muss eine deutlich
höhere Bedeutung bei der Sicherung Erneuerbarer Energien aus
Wind und Meer erhalten. Der Ausbau des Kompetenznetzwerks
Hydrographie ist geboten.
Die deutschen Häfen könnten ihre Stärke nur dann
ausspielen, wenn man die Hafenhinterlandanbindungen zügig
leistungsfähig ausbaut. Außerdem gilt es, die
europäischen Harmonisierungsdefizite abzubauen. Dazu
gehört auch der Abbau der Wettbewerbsverzerrungen bei Strom-
und Energiesteuern, wie sie die Koalitionsvereinbarung
vorsieht.
Die maritime Industrie sichert derzeit über 250.000 direkte
Arbeitsplätze und eine Vielzahl indirekter Arbeitsplätze.
Experten halten einen Anstieg zwischen 5 – 10 % für
durchaus machbar.
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