Maritime Wirtschaft kann Job-Motor werden

April 2006

Die Fortsetzung der Maritimen Konferenzen wurde bei einem ersten gemeinsamen Treffen der Küstenabgeordneten von CDU und SPD mit der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesverkehrsminister, Karin Roth, einhellig begrüßt. „Bei der anhaltenden Konjunkturschwäche der Wirtschaft und der Massenarbeitslosigkeit in unserem Land müssen wir den Boom im Schiffbau und in der Schifffahrt nutzen, um die maritime Wirtschaft als dauerhaft starken Partner im weltweiten Wettbewerb zu positionieren“, betonte Wolfgang Börnsen, Vorsitzender des Küstenarbeitskreises der CDU. Mit der kommenden 5. Maritimen Konferenz sind dafür Signale zu setzen.
Auch die Lotsin der SPD-Küstengang, Dr. Margrit Wetzel, erwartet neue Zielsetzungen. Diese sind wie zuvor erfolgsorientiert von Bund, Ländern und Wirtschaft umzusetzen: „Sowohl Werften als auch Hafenbetriebe suchen dringend qualifizierte Fachkräfte. Arbeitsplätze an Bord müssen mit ausländischen Kräften besetzt werden, weil die Ausbildungskapazitäten der Länder nicht ausreichen: Bei den Ländern sehen wir den drängendsten Handlungsbedarf! Dafür sind aber auch die Reeder gefordert. Verbindliche Zusagen über weitere Rückflaggungen und einen entsprechenden dauerhaften Bestand der deutschen Handelsflotte über den Status quo hinaus sind erforderlich.“
Die Koalitionsabgeordneten von der Küste werden sich intensiv in die Kontrolle der Umsetzung der Beschlüsse des Vorjahres und die Vorbereitung der 5. Maritimen Konferenz in Hamburg einbringen. Bei den vorgesehenen Workshops müssen die maritimen Verbände wieder eine Plattform finden.
Für die Werften erwarten die Parlamentarier den weiteren Ausbau der Verzahnung von Forschung, Entwicklung und Innovationsförderung und des Beschäftigungspools, um dauerhaft Werft-Arbeitsplätze zu sichern. Hier ist auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze wieder möglich.
Die nichtschiffbauliche Meerestechnik muss eine deutlich höhere Bedeutung bei der Sicherung Erneuerbarer Energien aus Wind und Meer erhalten. Der Ausbau des Kompetenznetzwerks Hydrographie ist geboten.
Die deutschen Häfen könnten ihre Stärke nur dann ausspielen, wenn man die Hafenhinterlandanbindungen zügig leistungsfähig ausbaut. Außerdem gilt es, die europäischen Harmonisierungsdefizite abzubauen. Dazu gehört auch der Abbau der Wettbewerbsverzerrungen bei Strom- und Energiesteuern, wie sie die Koalitionsvereinbarung vorsieht.
Die maritime Industrie sichert derzeit über 250.000 direkte Arbeitsplätze und eine Vielzahl indirekter Arbeitsplätze. Experten halten einen Anstieg zwischen 5 – 10 % für durchaus machbar.

 

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