Autobahnanschluss Elsdorf: Wasser in den Wein

April 2005

Antrag vom Land liegt noch gar nicht vor

„Ich bin schon etwas überrascht“, kommentiert die SPD-Verkehrspolitikerin Dr. Margrit Wetzel die Antwort, die sie jetzt aus Berlin erhielt. „Natürlich habe ich sofort versucht, den Autobahnanschluss Elsdorf zu unterstützen.“  Manfred Rieken, Gemeindedirektor von Elsdorf, hatte sie darum gebeten.

„Nun muss ich zu meiner großen Überraschung erfahren, dass das Land Niedersachsen den Antrag noch gar nicht bearbeitet und förmlich gestellt hat. Dabei wird es höchste Zeit, wenn die Entscheidung für Elsdorf noch rechtzeitig fallen soll, um in einem Zug mit dem Ausbau der A 1 erledigt werden zu können. Vor Ort und im Land wird unverantwortlich zugewartet und nachher heißt es wieder, die Politik in Berlin sei Schuld“ ist die Bundestagsabgeordnete des Nachbar-Wahlkreises, die auch stellvertretende Verkehrsausschussvorsitzende und Koordinatorin für den Straßenbau in Niedersachsen ist, sauer. Margrit Wetzel hat sich seit Jahren für den Ausbau der A 1 als PPP-Projekt und einen zweiten Autobahnanschluss im Kreis Rotenburg (Sittensen oder Elsdorf) eingesetzt und frühzeitig mehrfach auf die drängende Entscheidung hingewiesen.

„Und jetzt gibt es gleich Wasser in den Wein!“ teilt sie mit: „Der Bundesregierung ist – offenbar aufgrund der langjährigen Diskussion und dem ewigen Streit, wo der 2. Anschluss hin soll, durchaus bekannt, dass Elsdorf

den Anschluss in Verbindung mit einer Umgehung im Zuge der L 131 möchte.“  Die L 131 liegt in der Baulast des Landes Niedersachsen. Das könnte der Grund sein, so vermutet die Verkehrspolitikerin, dass das Land den Antrag förmlich noch nicht gestellt habe.

„Außerdem weist die Bundesregierung zu Recht darauf hin, dass Autobahnanschlüsse Bestandteil von Autobahnen sind und die Funktion haben, den weiträumigen Fernverkehr abzuwickeln. Im Falle von Elsdorf drängt sich die Vermutung auf, dass die zusätzliche Anschlussstelle ausschließlich der Verbesserung der Erschließung der Gemeinde und der geplanten Gewerbe- und Industrieansiedlungsgebiete dienen soll.“

Margrit Wetzel hat lange Jahre den Wahlkreis Rotenburg betreut und ist mit der Diskussion bestens vertraut. Sie erinnert gut den heftigen Streit Anfang der 90er Jahre in Elsdorf. „Damals ging es ganz klar um Gewerbeflächen im Raum Elsdorf und das war mit ein Grund für die damalige Entscheidung, den Fernverkehr, der vor allem Sittensen belastet, durch einen zweiten Anschluss im Raum Sittensen zu bewältigen. Das war damals der Grund gegen eine Entscheidung für Elsdorf“ erinnert sie sich.

Man darf gespannt sein, wie sich das Thema weiter entwickelt.

„Vor allem bin ich gespannt, was mein CDU-Kollege Grindel jetzt sagt, der doch mit dem Mund immer ganz schnell dabei ist, (auch nicht zu Ende gedachte) Forderungen zu formulieren. Jetzt soll er mal ganz laut in Hannover tönen, wenn er tatsächlich etwas für Elsdorf erreichen will.“

 

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