Künftiger Betreiber soll Betriebs- /Werksfeuerwehr vorhalten

Für die feste Elbequerung im Zuge der A 22 fordern Sozialdemokraten hauptamtliche Betriebs-/Werksfeuerwehr

Juli 2007
„Unsere Freiwilligen Feuerwehren alleine können die Sicherheit im geplanten Elbtunnel nicht gewährleisten. Auf die Gemeinde Drochtersen kämen Kosten von bis zu 1, 5 Millionen Euro für Gerät, Fahrzeuge und Ausbildung zu. Deshalb habe ich Margrit Wetzel gebeten beim Bund auf diese Thema hinzuweisen. Unsere Feuerwehren sind bereit und motiviert, ihre neuen Aufgaben auf den neuen oberirdischen Autobahnabschnitten zu übernehmen,“ so Heino Baumgarten, SPD-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat Drochtersen.

„Wir brauchen keine neuen Irritationen um den Tunnel bei Drochtersen. Die A 22 soll möglichst zügig und konfliktfrei realisiert werden. Natürlich gehören dazu auch angemessene Sicherheitseinrichtungen. Der Brandschutz muss von einer hauptamtlichen Betriebs-/Werksfeuerwehr geleistet werden, die m. E. der PPP-Betreiber vorzuhalten hat. So und nicht anders muss von vornherein ausgeschrieben werden!“ fordert die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Margrit Wetzel vom Bundesverkehrsminister. 

Zur Untermauerung ihrer Forderung verweist sie auf andere größere Tunneleinrichtungen: 

„Vom Gotthard-Tunnel, der mit 17 km Länge einer der längsten Tunnel in Europa ist, ist bekannt, dass es dort eine Tunnelfeuerwehr gibt, die ca. 50 mal jährlich zu Unfällen im Tunnel ausrücken muss, davon 6 – 8 mal zu Bränden. Beim Brand eines Turbo-Motors, so heißt es dort, sei nach 3 Minuten die Sicht im Tunnel gleich null.

Auf der Homepage der Berliner Feuerwehr ist zum Tiergarten-Tunnel eindrucksvoll beschrieben, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Betreiber, Berufsfeuerwehr, Freiwilliger Feuerwehr, Hilfsorganisationen und Behörden sei.

Beim Hamburger Elbtunnel („neu“) wurde aus der Zusammenarbeit von Betriebskräften und Berufsfeuerwehr eine Elbtunnelfeuerwehr entwickelt, die jetzt als Spezialeinheit der Hamburger Feuerwehr mit 35 Einsatz-Fachkräften im Schichtdienst rund um die Uhr arbeitet. Minuten, so heißt es auch dort, entschieden oftmals über Leben und Tod.

Der Hamburger Elbtunnel hat ca. 2,6 km geschlossenes Tunnelbauwerk und ca. 3,3 km Gesamtlänge.

Der fragliche Tunnel zwischen Glückstadt und Drochtersen wird erheblich länger sein als der Hamburger Elbtunnel. Die Feuerwehrkräfte müssen ständig einsatzbereit, entsprechend den Einsatzbedingungen und Sicherheitsvorschriften von Tunneln speziell ausgebildet sein und in ausreichender Einsatzstärke garantiert vorgehalten werden. Dies ist m. E. nur mit hauptamtlichen Kräften zu leisten“, bittet Margrit Wetzel Minister Wolfgang Tiefensee um konkrete Informationen, was hinsichtlich des Einsatzes von Feuerwehrkräften in Zukunft für den Tunnel zwischen Glückstadt und Drochtersen geplant werde.

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