Elbvertiefung ist ohne Berücksichtigung der Hinterlandanbindung eine Milchmädchenrechnung

September 2006

„Die Nutzen-Kosten-Kalkulation der Elbvertiefung muss völlig neu berechnet und bewertet werden, wenn sie nicht zum Bumerang werden soll: die Container, die den Hamburger Hafen erreichen sollen, müssen ja auch zu- und ablaufen können“, verweist die SPD-Verkehrspolitikerin Dr. Margrit Wetzel auf die absolute Priorität, die die Hafenhinterlandanbindungen zwar im Bundesverkehrswegeplan haben, die aber auch „just in time“ realisiert werden müssen.

 

„Hamburg erwartet bis 2015 einen Umschlag von ca. 18 Mio. TEU Containern. Die dafür geplante Elbvertiefung selbst würde den Bund nur etwa 250 Mio. Euro kosten, der notwendige Ausbau der landseitigen Verkehrswege ist aber mit mehr als 5 Mrd. Euro kalkuliert. Selbst wenn man davon nur 20% als direkt für die Hafenverkehre anrechenbar kalkulierte, würde die gesamte Kosten-Nutzen-Rechnung auf den Kopf gestellt!“  Schon jetzt erstickt der Hamburger Hafen immer wieder im Stau, Hafenbahn und Autobahnen warten dringend auf Investitionen.

 

Der Ausbau von A 1 und A 7, die A 20, A 22, A 26 und die Hafenquerspange in Hamburg selbst hängen unmittelbar mit den Hafenverkehren zusammen. Die Y-Trasse, die Elektrifizierung der Strecke Hamburg – Lübeck, das dritte Gleis zwischen Lüneburg und Stelle sollen die Container auf der Schiene in Fluss bringen.

 

„18 Mio. TEU Container in Hamburg – das bedeutet trotz allen technischen Fortschritts der hochmodernen Terminals auch Arbeitsplätze: das sind Menschen, die mit PKW und hoffentlich auch mit Bus und Bahn zur Arbeit fahren wollen und ebenfalls Verkehrswege und Parkplätze brauchen“, fordert Margrit Wetzel eine wirklich „integrierte Verkehrsplanung“: „’Integriert’ heißt für mich, dass man eine Gesamtbetrachtung der Verkehrsströme anstellt und diese in einem zeitlich und finanziell durchkalkulierten Zusammenhang bewertet!“

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