Wie rechnet Bahnchef Mehdorn?   

Wetzel: Antwort auf Kritik unbefriedigend

Juli 2006
Margrit Wetzel (SPD) hat Antworten bekommen auf ihre Kritik an der Nichtbeteiligung der DB Regio bei der Ausschreibung der Bahnstrecke Hamburg-Cuxhaven. Zufrieden ist sie nicht: „ Das sind Milchmädchenrechnungen, die Bahnchef Mehdorn aufstellt“, klagt Wetzel. „Von „Lohnduell“ zu reden ist abenteuerlich , weil Herr Mehdorn seine Vergleiche auf die Lohnkosten reduziert. Da will er dann angeblich um 10% höher liegen als seine Mitbewerber. Er vergisst dabei aber, dass die Lohnkosten auf der Strecke nur 8% der Gesamtkosten betragen. Wir reden also über 0,8% Kostendifferenz. Es ist geradezu lächerlich, dies als Grund anzuführen für die Nichtbeteiligung. Noch dazu wo es in seinem Schreiben wörtlich heißt:
„ Die Deutsche Bahn AG hat in den vergangenen Jahren mehrere Milliarden Euro in die Modernisierung des Fahrzeugparks investiert. Wir können nicht überall gleichzeitig investieren, deswegen haben wir uns auf jene Strecken konzentriert, in denen wir mehr-jährige Aufträge und damit Planungs- und Investitionssicherheit haben. Auch auf der Strecke Hamburg-Cuxhaven wären wir zu solchen Investitionen in neue Fahrzeuge bereit.“ Was von solchen „Versprechungen“ des Bahnchefs zu halten ist, können wir auf der Strecke ja gut beurteilen – nichts!“

„Die Bahn zieht sich systematisch aus der Fläche zurück – auf Kosten der Mitarbeiter! Kartellamtchef Böge hatte extra darauf hingewiesen, dass die DB Regio klagen könnte gegen unfaire Ausschreibungspraktiken des Landes – aber nur, wenn sie sich beteiligt. Mehdorn zieht einen extrem wettbewerbsfeindlichen Weg vor, börsengängig zu werden: ausschließlich auf Kosten seiner Mitarbeiter.“

Margrit Wetzel ist sauer auf den Bahnchef, der die Abgeordneten in Berlin dauerbearbeiten lässt, um die Zustimmung zum Börsengang der Bahn zu bekommen, aber in der Region seine Verantwortung nicht wahrnimmt.

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