Dioxinfunde in den Elbmarschgebieten |
Margrit Wetzel mit Antwort des Landwirtschaftsministeriums unzufrieden. |
Oktober 2008 |
Die Dioxinbelastung entlang
der Ems hatte die Horneburger Bundestagsabgeordnete Margrit Wetzel
zum Anlass genommen, um beim niedersächsischen
Landwirtschaftsminister nach der Situation entlang der
Tideelbe zu fragen.
In seiner Antwort erklärt der Minister nun, dass es sich bei den an der Ems gefundenen Kontaminaten nicht um Dioxine, sondern um dioxinähnliche polychlorierte Biphenyle (dl-PCB) handele. Weiterhin verweist er auf eine im Jahre 1993 durchgeführte „Niedersächsische Untersuchung zur Bodenbelastung durch Dioxine im Überschwemmungsgebiete der Elbe“. Demnach gab es damals bei den untersuchten Bodenproben im Bereich der Tideelbe keine Hinweise auf erhöhte Belastungen. „Die jüngsten Meldungen aus der schleswig-holsteinischen Elbmarsch sind schon besorgniserregender als die Befunde aus dem Jahr 1993“, so Wetzel und verweist auf die in der letzten Woche bekanntgewordenen Untersuchungsergebnisse von Rindern und Schafen auf der gegenüberliegenden Elbseite. Das schleswig-holsteinische Landwirtschaftsministerium hat am 20. Oktober bekannt gegeben, dass bei elf von zwölf Proben der Leber von auf Überflutungsflächen der Elbe gehaltenen Tieren die zulässigen Höchstwerte überschritten waren. Das Fleisch der Tiere wies dagegen Belastungen unterhalb der Grenzwerte auf. „Das schleswig-holsteinische Ministerium hat die Untersuchung auf Dioxin und PCB angeordnet, weil die aktuellen und vor allem ehemaligen Überflutungsflächen der Elbe mit Dioxin belastet sind“, so die Wahlkreisabgeordnete. „Ich halte es für ziemlich unglücklich, sich auf 15 Jahre alte Untersuchungen zu berufen, wenn auf der anderen Elbseite offenbar konsequenter und schneller gehandelt wird. Ich kann keinen Grund erkennen, warum hier die Situation anders sein soll als in Schleswig-Holstein “, bekennt Margrit Wetzel. Immerhin will Niedersachsen im Rahmen von Gesprächen Ende November sich erstmals mit Vertretern Schleswig-Holsteins zu diesem Thema treffen und sich über die Ergebnissen unterrichten lassen. „Danach soll dann über das weitere Vorgehen entschieden werden“, berichtet die SPD-Bundestagsabgeordnete, die gespannt ist, zu welchen Schlussfolgerungen diese Gespräche führen werden und auf entsprechende weitere Forderungen nach genaueren Untersuchungen auch aus unserer Region hofft. |