Die Schlickfalle schafft Fakten!

Margrit Wetzel über Untätigkeit der Landesregierung fassungslos

April 2008
„Es ist schon wirklich unglaublich, was sich im Moment vor Jork auf der Elbe anbahnt. Es werden Fakten geschaffen und das Land Niedersachsen schläft und rührt sich nicht“, schimpft die Horneburger Bundestagsabgeordnete Margrit Wetzel. 

Die Hamburg Port Authority hat angekündigt im April eine so genannte Schlickfalle, die den Hamburger Hafen vor dem in den letzten Jahren dramatisch gestiegenen Sedimenteintrag schützen soll, vor der Elbinsel Hanskalbsand auszubaggern. So soll auf einer Strecke von zwei Kilometern eine zwei Meter Tiefe Senke entstehen, die direkt bis an die niedersächsische Landesgrenze reicht. Da es sich bei der Maßnahme angeblich um eine Unterhaltungsmaßnahme handelt, ist nur mit den Wasserwirtschaftsbehörden und den betroffenen Naturschutzbehörden der Länder Einvernehmen herzustellen. „Laut Bundesverkehrsministerium sind bereits Gespräche mit „positiven Signalen“ aus den Ländern geführt worden“, berichtet die Sozialdemokratin.   

„Die Schlickfalle wird vollkommen in der so genannten Begegnungsbox für Großschiffe liegen. Beim Blick in die Planfeststellungsunterlagen stellt man fest, dass genau bei den Fahrrinnen-Kilometern wo jetzt gebaggert werden soll, die momentan flachste Stelle der Fahrrinne liegt. Wenn die HPA behauptet, das habe nichts mit der Elbvertiefung zu tun, ist das wirklich eine Frechheit“, empört sich Margrit Wetzel.  

Um sich zu informieren, wie das Land diese Situation einschätzt, hatte Margrit Wetzel im zuständigen niedersächsischen Umweltministerium nachgefragt. Die Auskunft dort war erstaunlich: man prüfe ob man zuständig sei, weiterhin war unklar, ob die entsprechenden Unterlagen überhaupt schon vorliegen.  

„Das ist ja wirklich wunderbar, Hamburg baggert direkt vor unserer Haustür und Niedersachsen prüft, ob man überhaupt zuständig ist. Offenbar war Niedersachen an den Gesprächen bisher überhaupt nicht beteiligt “, wundert sich Wetzel. „Ich habe Minister Sander nun einen Brief geschrieben und auf die Dringlichkeit hingewiesen. Ich hoffe wirklich, man kümmert sich nun endlich intensiv darum“, so Wetzel.

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