Ein verabscheuenswertes Angebot

Margrit Wetzel entsetzt über Roger Kuschs Präsentation eines Sterbehilfe-Automaten

September 2007

Als Gipfel der Geschmacklosigkeit bezeichnet Margrit Wetzel den Wahlkampfauftritt des Hamburger Ex-Senators Roger Kusch in einem Hamburger Seniorenheim. Ein Sterbehilfe-Automat, der es Sterbewilligen ermöglicht, sich selbst per Knopfdruck eine todbringende Injektion zu verabreichen, stehe im absoluten Widerspruch zum Grundauftrag der Politik.

„Wer die Würde des Menschen im Blick hat, sorgt sich um eine Verbesserung der medizinischen und pflegerischen Betreuung Schwerstkranker und Sterbender, anstatt mit dem Zaunpfahl in Richtung Selbstentsorgung zu weisen“, empört sich die Wahlkreisabgeordnete Dr. Margrit Wetzel. Für dieses Anliegen hat die Enquete-Kommission Recht und Ethik in der modernen Medizin, in der die Sozialdemokratin stellvertretend mitarbeitete, wichtige Impulse für die Politik gegeben. Deutliche Verbesserungen im Bereich Hospiz und Palliativmedizin sind mit der Gesundheitsreform bereits auf den Weg gebracht worden. Der flächendeckende Zugang zu spezialisierter ambulanter Palliativversorgung wird - auch in stationären Pflegeinrichtungen - für alle uneingeschränkt möglich. Sterbenskranke werden damit auf Wunsch eine qualitativ hochwertige Behandlung - wie eine fachgerechte Schmerztherapie - in den eigenen vier Wänden erhalten.

„Die Erfahrung der Palliativmedizin und seriösen Sterbebegleitung lehrt, dass sterbenskranke Menschen einen zunächst gehegten Wunsch nach aktiver Sterbehilfe aufgrund einer umfassenden palliativmedizinischen Behandlung und psychologischen und seelsorgerischen Betreuung sehr häufig wieder fallen lassen“, weiß Margrit Wetzel zu berichten. „Diese Erkenntnis muss für uns richtungweisend sein. Das heißt: Ausbau der palliativ-medizinischen Versorgung auf hohem Niveau. Die Schwelle zur Selbsttötung zu senken, bringt uns hingegen auf ein ganz gefährliches Pflaster. Ich kann nur warnen: wehret den Anfängen!“

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