StVO der Gefahrensituation anpassen! |
September 2004 |
Stoppschild soll Bahnübergänge sicherer machen |
Wie Unfälle an
unbeschrankten Bahnübergängen vermieden werden
können ist ein Problem, mit dem sich die Bundestagsabgeordnete
Dr. Margrit Wetzel seit Jahren beschäftigt. 20.500 von 24.000
Bahnübergängen in Deutschland gehören zu dieser
Gefahrenquelle, an denen es allein im Jahr 2003 zu 258
Unfällen – 39 davon mit Todesfolge - kam.
Viele Vorschläge und Ideen wurden geprüft, aber verworfen - unter anderem die Verwendung einer reflektierenden Hintergrundbeschichtung des Andreaskreuzes. „Ich bin nicht davon überzeugt, dass diese, wie der Hersteller behauptet, besser wahrgenommen würden“, urteilt die Verkehrspolitikerin. „Um eine Abstufung der Verkehrsschilder in erste und zweite Klasse zu vermeiden, müssten alle anderen Verkehrsschilder diesem Ausstattungsstandard folgen und letztlich würde sich bald ein Gewöhnungseffekt einstellen. Dafür wäre die Umrüstung zu teuer.“ Stattdessen setzt sie sich ein für eine Lösung, die ebenso einfach wie wirksam ist und nur einer geringfügigen Änderung der StVo bedarf: Einer Ausnahme beim Verbot, Stoppschilder mit anderen Verkehrszeichen zu kombinieren. Denn Erfahrungen beweisen, dass an Stellen, an denen – bislang regelwidrig – das Andreaskreuz in Verbindung mit einem Stoppschild angebracht wurde, Autofahrer der Bahn–Straßenkreuzung gegenüber offensichtlich mehr Respekt aufbringen – Unfallzahlen gehen zurück. Sie steigen wieder, sobald der StVO Rechnung tragend, das Stoppschild entfernt wird. „Die Absicht, eine Inflationierung des Stoppschildes zu vermeiden ist insgesamt richtig. Aber allein um des Prinzips willen zu ignorieren, dass das Andreaskreuz nur von 20 % der Verkehrsteilnehmer als ein Wartepflichtgebot wahrgenommen wird, kostet Menschenleben. Ich plädiere daher für die Möglichkeit, ein zusätzliches Stoppschild neben dem Andreaskreuz an Bahnübergängen nicht vorzuschreiben, aber zu erlauben. Kommune und zuständige Straßenverkehrsbehörde sollten darüber entscheiden, ob die doppelte Ausschilderung an den jeweils konkreten Kreuzungen sinnvoll ist.“ In zahlreichen anderen Ländern wurden mit der Kombination von Andreaskreuz und Stoppschild gute Erfahrungen gemacht. |