Ist Hamburg sein Wattenmeer nicht schön genug?

Januar 2008

Die Hansestadt Hamburg ist aus dem Nominierungsantrag auf Anerkennung des Wattenmeeres als UNESCO-Weltnaturerbe ausgestiegen. Dazu die Horneburger Abgeordnete Dr. Margrit Wetzel: „Hamburg leistet nicht nur sich wieder einmal einen Bärendienst. Die Anerkennung als Welterbe würde das Wattenmeer auf eine Stufe mit dem Grand Canyon, dem Great Barrier Reef und den Galapagos-Inseln stellen. Aber durch ein Wahlkampfmanöver von Ole von Beust wurden die jahrelangen grenzüberschreitenden Anstrengungen torpediert und unsere niederländischen Partner verunsichert.“

Das Hamburgische Wattenmeer umfasst dabei gerade 1,4 Prozent der 1 Mio. ha Gesamtfläche. Alle zur Nominierung vorgesehenen Flächen sind bereits heute durch EU-, nationales und regionales Recht umfassend geschützt – als Nationalparke, FFH- oder Vogelschutzgebiete. Die von Hamburg angeführten wirtschaftlichen Gründe sind deshalb nur vorgeschoben. Hierzu weiß Margrit Wetzel zu berichten: „ Mit dem Etikett UNESCO-Weltnaturerbe ist kein weiterer Schutzstatus verbunden. Wirtschaftliche Nutzungen, die heute rechtlich möglich sind, werden also auch in Zukunft möglich sein. Die Bundesregierung, Schleswig-Holstein und Niedersachsen stehen uneingeschränkt hinter dem Projekt. Der Antrag wird auch ohne Hamburg fristgerecht zum 1. Februar eingereicht. Auch Dänemark begleitet die Bewerbung wohlwollend und bereitet derzeit die Ausweisung seines Anteils am Wattenmeer als Nationalpark vor. Damit“, so Wetzel abschließend, „wären die rechtlichen Voraussetzungen für einen Beitritt zum Nominierungsverfahren geschaffen. Ein späterer Beitritt zur Welterbe-Initiative steht Dänemark offen.“

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