Sozialer Tag 2008 – Engagement für den Balkan

Am Dienstag, dem 08.07.2008, war es wieder soweit: Das zehnte Jahr in Folge arbeiteten Schüler und Schülerinnen aus ganz Deutschland  in Privathaushalten und Betrieben für eine bessere Zukunft von Kindern und Jugendlichen der Balkan – Staaten.

Die von der Organisation „Schüler Helfen Leben e.V.“ ins Leben gerufene Schülerinitiative möchte das durch den Krieg zerstörte Gebiet wieder aufbauen und den Einwohnern, die dort darunter leiden mussten, insbesondere den jungen Menschen, Mut geben und helfen.

Dafür werden von Schülern in einem Auswahltreffen jedes Jahr drei Projekte, die von dem Geld unterstützt werden sollen, selbst ausgewählt. Der Rest des Erlöses fließt in bereits bestehende Projekte.

In diesem Jahr wird sich engagiert für „Hilfe und Zukunft für Kinder und Jugendliche in Not“ in Albanien, gegen „Jugendarbeitslosigkeit in Südwesteuropa“ in Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Serbien und für die Waisenhilfe „Prepare“ in Bosnien und Herzegowina.

Diese Hilfe kostet natürlich.

Was anfangs noch unter dem Motto“ Jeder Schüler spendet eine Mark“ lief, ist seit 1998 zu dem „Sozialen Tag“ geworden. Hierbei werden Schüler zu Angestellten, um für den guten Zweck zu arbeiten.

Obwohl die Summe des Geldes seit der Entstehung der Stiftung „Schüler Helfen Leben“ 1992  rund 15 Mio. Euro in 130 Projekte investieren konnte, ist die Tendenz der Einnahmen eindeutig: Im Jahr 2006 haben 390.000 Schüler und Schülerinnen 4,1 Mio. € erwirtschaftet, letztes Jahr 210.000 Schüler und Schülerinnen 2,1 Mio. €.

Zum einen hängt es natürlich damit zusammen, dass weniger teilnehmen. Zum größten Teil liegt es jedoch daran, dass viele Schüler einen geringen bis sehr geringen Lohn pro Stunde erhalten. Dabei ist die Frage natürlich, warum manche Arbeitgeber den guten Willen zu Helfen ausnutzen. Sie sind sich offenbar nicht im Klaren darüber, dass jeder Euro nicht nur für die Projekte und damit die Unterstützung von einem besseren Leben in Südosteuropa zählt, sondern auch für die Belohnung des Engagements der Kinder und Jugendlichen in Deutschland, die dafür arbeiten.

Bei dem Sozialen Tag handelt es sich nicht allein um Einsatzbereitschaft, sondern auch um die Überzeugung aller Beteiligten – ob Arbeitgeber oder Schüler -, sozial zu handeln. Sozial in Bezug auf die Spenden, aber auch in Bezug auf die Bezahlung. Eine soziale Bezahlung kann aber nur erreicht werden, wenn der Mindestlohn  pro Stunde, der bei 7,50€ liegt, bezahlt wird.

Ich durfte beispielsweise der Sozialdemokratin Frau Dr. Margrit Wetzel MdB einen Tag lang assistieren und konnte auf diese Weise, dank des Mindestlohnes, einen relativ hohen Betrag spenden.

Es wäre schön, wenn das alle könnten. Vor allem, wenn man weiß, dass mit dem Geld, das man selbst erwirtschaftet hat, anderen Jugendlichen konkret geholfen werden kann.

Im nächsten Jahr geht die Aktion weiter. Hoffentlich mit mehr Schülern und mehr Spenden. 

Weitere Informationen über den Sozialen Tag an sich und die Schülerorganisation „Schüler Helfen Leben“ unter:

www.sozialertag.de

 Sara Krakowski

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