FORUM Leben in Würde

 
30.08.2005

Würde und Selbstbestimmung
gesellschaftlicher Umgang mit den Schwächeren

Besuch in den Schwingewerkstätten des DRK

Vortrag und Gespräche mit Vertretern aus der Praxis

 
 

Gemeinsam mit dem Bundesvorsitzenden der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V., Robert Antretter, besuche ich eine der Einrichtungen, die sich dem Dienst am Menschen - und zwar den schwächeren in der Gesellschaft - gewidmet haben. Ohne engagierte Fürsprecher oder geduldige Betreuer und Betreuerinnen, sind sie stets in Gefahr, ausgeschlossen und vergessen zu werden. Politik vom "grünen Tisch" geht häufig über die Bedürfnisse der Menschen hinweg. Eine Orientierung für das, was politisch zu tun ist, findet man nur, wenn man den direkten Kontakt  sucht und pflegt.

Mit Robert Antretter, dem Vorsitzenden der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung, habe ich einen Experten an meiner Seite, der auf beiden Ebenen - der Praxis der Betreuung behinderter Menschen und der Politik - zu Hause ist.

Unser Besuch an diesem Tag führt uns zu den Schwingewerkstätten des DRK in Stade.
Mit dem Gesetz zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit Schwerbehinderter und dem Gesetz zur Förderung der Ausbildung und Beschäftigung schwerbehinderter Menschen haben wir wichtige Voraussetzungen geschaffen, um Menschen aus der Isolation zu holen und ihnen über Erwerbsarbeit mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

Mich interessieren Erfahrungsberichte über die Neuerungen in der Leistungsgewährung des SGB IX. Wird die Umstellung auf das persönliche Budget, innerhalb dessen Einzelleistungen nach eigener Wahl und Gewichtung in Anspruch genommen werden können, als Verbesserung der Lebensqualität wahrgenommen? Und ist der Paradigmenwechsel der Politik bezogen auf Betreuung - ambulant vor stationär - an der Basis positiv erfahrbar?

 

30.08.2005

Kosten gesenkt - Würde verkauft?
Welches Leitbild braucht unser Gesundheitswesen?

Vortrag mit Diskussion
 

mit Robert Antretter
Bundesvorsitzender der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V.

Hotel Fährkrug, Osten
Deichstraße 1
15.00 – 17.00  Uhr

 
weitere Informationen:
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Dass die Gesundheit unseres Gesundheitssystems angeschlagen ist, wissen wir seit geraumer Zeit. Dass die Weiterentwicklung der Medizin auf technischem und pharmazeutischem Gebiet und die damit einhergehende Ausweitung der Heilungsmöglichkeiten und -erwartungen auch die Kosten nach oben treibt, ist dabei nur die halbe Wahrheit. Wahr ist nämlich auch, dass die hohen Kosten in keinem angemessenen Verhältnis zum Erfolg unserer Gesundheitsversorgung stehen. Eine höhere Wirtschaftlichkeit im System zu implementieren ist daher legitimes und notwendiges Ziel aller bisherigen und der noch kommenden Reformen. Die Angst besteht, dass damit zwangsläufig der Mensch in seiner Würde und Integrität einer reinen Wirtschaftlichkeitsrechnung untergeordnet werden soll. Das ist ein fataler Trugschluss und wäre eine politische Disqualifizierung. Dennoch bleibt es schwierig bei der Operation, das Skalpell verantwortungsvoll und vertretbar an den richtigen Stellen anzusetzen.
Eingeladen sind Vertreter der Kirchen, der Alten- und Pflegeheime, der Sozialverbände und Wohlfahrtseinrichtungen.

Robert Antretter war über fünf Legislaturperioden Mitglied des Deutschen Bundestages, er war Sprecher der deutschen Sozialdemokraten in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates und der WEU. Als Bundesvorsitzender der „Lebenshilfe“ setzt er sich nicht nur ständig damit auseinander, wie Politik und Gesellschaft mit Menschen mit Behinderungen umgehen, sondern auch mit der demographischen Entwicklung – unserer älter werdenden Gesellschaft.

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