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Administrator 27.04.2006 14:38

Bundeswehreinsatz im Kongo
 
Abgeordnete der fünf Bundestagsfraktionen haben Stellung zum Thema bezogen.
Auch Sie können Ihre Meinung äußern. Das Forum ist moderiert, Beiträge werden zeitverzögert veröffentlicht.

Administrator 27.04.2006 14:41

Artikel zum Thema im "Blickpunkt Bundestag"
 
<img src="http://www.bundestag.de/blickpunkt/bilderInhalte/0603OnlineExtra/133px/0603007.jpg" align="right">
Symbolik oder Sicherung der Demokratie?

Der Artikel bietet Hintergrundinformationen zum geplanten Einsatz der Bundeswehr.

Artikel lesen <img src="http://www.bundestag.de/layout/bilder/ext_trans.gif" border="0" />

Bernd Siebert, CDU/CSU 28.04.2006 10:44

Förderung des Demokratisierungsprozesses
 
<img src="http://www.bundestag.de/mdb/mdbjpg_kl/S/siebebe0.jpeg" align="left" hspace="10" />
Es ist im deutschen und europäischen Interesse, den Demokratisierungsprozess im Kongo zu unterstützen. So können wir dazu beitragen, den bereits eingeleiteten Friedensprozess weiterzuführen und den Kongo mit einer durch freie Wahlen legitimierten Regierung zu einem Stabilitätsanker in Zentralafrika zu machen. Der Kongo muss in die Lage versetzt werden ...

<a href="http://www.bundestag.de/blickpunkt/101_Debatte/0603OE/06030OE05a.htm" target="_blank">ganzen Beitrag lesen <img src="http://www.bundestag.de/layout/bilder/ext_trans.gif" border="0" /></a>
<br clear="all">

Rainer Arnold, SPD 28.04.2006 11:19

Signal an die Bevölkerung im Kongo
 
<img src="http://www.bundestag.de/mdb/mdbjpg_kl/A/arnolra0.jpeg" align="left" hspace="10" />
Die Wahlen im Kongo stellen den vorläufigen Höhepunkt im Stabilisierungsprozess des zentralafrikanischen Landes dar, der mit der Unterzeichnung des Friedensabkommens 2002 begann. 25 Millionen Wahlberechtigte haben sich bereits registrieren lassen. Die internationale Gemeinschaft engagiert sich seit 1999 mit ...

<a href="http://www.bundestag.de/blickpunkt/101_Debatte/0603OE/06030OE05b.htm" target="_blank">ganzen Beitrag lesen <img src="http://www.bundestag.de/layout/bilder/ext_trans.gif" border="0" /></a>
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Rainer Stinner, FDP 28.04.2006 11:22

Gefahr des puren Aktionismus
 
<img src="http://www.bundestag.de/mdb/mdbjpg_kl/S/stinnra0.jpeg" align="left" hspace="10" />
Ein EU-Einsatz im Kongo zur Absicherung der Wahlen macht nur unter engen Voraussetzungen Sinn. Es müsste in Kinshasa eine deutliche Abschreckungswirkung erreicht werden, damit nicht Milizen unterlegener Kandidaten zur Gewalt greifen. Die bisherigen Planungen bieten jedoch keine Gewähr, dass dieses ...

<a href="http://www.bundestag.de/blickpunkt/101_Debatte/0603OE/06030OE05c.htm" target="_blank">ganzen Beitrag lesen <img src="http://www.bundestag.de/layout/bilder/ext_trans.gif" border="0" /></a>
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Monika Knoche, Die Linke. 28.04.2006 11:24

Europäische Dominanzansprüche
 
<img src="http://www.bundestag.de/mdb/mdbjpg_kl/K/knochmo0.jpeg" align="left" hspace="10" />
Im Mai 2006 entscheidet der Deutsche Bundestag über die Beteiligung deutscher Soldaten an einem Kongoeinsatz, der den gesamten Wahlprozess begleiten soll. Es ist keine Friedensmission, der man unbesehen zustimmen könnte. Denn was der Kongo braucht, ...

<a href="http://www.bundestag.de/blickpunkt/101_Debatte/0603OE/06030OE05d.htm" target="_blank">ganzen Beitrag lesen <img src="http://www.bundestag.de/layout/bilder/ext_trans.gif" border="0" /></a>
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Winfried Nachtwei, Grüne 28.04.2006 11:27

Langfristige EU-Strategie nötig
 
<img src="http://www.bundestag.de/mdb/mdbjpg_kl/N/nachtwi0.jpeg" align="left" hspace="10" />
Der friedliche und faire Verlauf der ersten freien Wahlen in der Demokratischen Republik Kongo seit der Unabhängigkeit ist Voraussetzung dafür, dass die schwierige Stabilisierung weitergeht und der Kongo nicht wieder in den Krieg ...

<a href="http://www.bundestag.de/blickpunkt/101_Debatte/0603OE/06030OE05e.htm" target="_blank">ganzen Beitrag lesen <img src="http://www.bundestag.de/layout/bilder/ext_trans.gif" border="0" /></a>
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Dipl.-Phys. Helmut Gobsch 02.05.2006 18:04

Wir brauchen keinen Bundeswehreinsatz im Kongo
 
Wir brauchen keinen Bundeswehreinsatz im Kongo. Das Geld wird viel dringender im Inland gebraucht !
Die Bundeswehr darf überhaupt keine Auslandseinsätze durchführen. Sie ist nur für den Verteidigungsfall
einzusetzen. Im Kongo haben wir nichts verloren ! Oder wollen wir dort bestimmte Rohstoffquellen sichern ???

MfG

Helmut Gobsch

[Adressen werden nicht veröffentlicht]

Unregistriert 02.05.2006 19:18

Berufsarmee umgewandelt
 
Sollte bitte die Bundeswehr zuerst in eine Berufsarmee umgewandelt und die Bundesrepublik in den ständigen Rat der UNO aufgenomme werden!
Sonst stimme ich der Meinung des Herrn Gobsch bei.

MfG

Norbert Salomon

[Adressen werden nicht veröffentlicht]

Unregistriert 02.05.2006 22:32

Neue Ansätze im Kongo werden gebraucht
 
Ich persönlich meine, dass man andere Ansätze für die Förderung einer friedlichen Evolution im Kongo nutzen sollte als die bisher zum Einsatz gebrachten oder in Betracht gezogenen.

Gerade wurde der Neurophysiologe Richard Davidson vom amerikanischen TIME magazine als einer der 100 Personen bezeichnet, "die die Welt am meisten geformt haben". Davidson, Freund des Dala Lama, hat den Zusammenhang von Hirnmechanismen und Emotionen untersucht und darüberhinaus auch ausführliche Studien an buddhistischen Mönchen ausgeführt. Insbesondere wegen dieser ist er bekannt geworden und ausgezeichnet worden. Er sagt: “[Meditation] changes circulation in the brain that are critical for the development of emotion.”

Noch im Zusammenhang mit sozialen Aspekten viel eingehendere Studien über die de-eskalierenden Wirkungen von sogen. kohärenzschaffenden Gruppen, wo in politischen Krisenherden, etwa im Nahen Osten, Meditation eingesetzt wurde, wurden über die Transzendentale Meditation (TM) durchgeführt. Hier wurde ein ordnender, evolutionärer "Feldeffekt des Bewusstseins" (vergleichbar anderen aus der Quantenphysik bekannten Feldeffekten) genutzt, der friedliche Kooperation und eine konstruktive Evolution des Gemeinwesens ein leitete und stärkte und antisoziale Trends und Tendenzen, Erscheinungen der Atomisierung, der Unausgewogenheit in der Verteilung von Gütern und Ressourcen, konflikthaften Zuspitzungen, Mangel an Kooperation und friedlicher Bewältigung von Problemen entgegenwirkte.
Diese - insgesamt 51 - wiss. begleiteten empirischen Projekte vor Ort in solchen Krisenregionen wurden mit anspruchsvollen soziologischen Verfahren und Analyseverfahren der Statistik, wie etwa der Zeitreihenanalysem eingehendst untersucht und in namhaften "peer-reviewed"ten internationalen Journalen über empirische Sozialforschung und Konfliktforschung oderauf nationalen und internationalen Konferenzen alsTagungsbeiträge veröffentlicht. Siehe mehr: [Links werden nicht veröffentlicht]

Heutige Hirnforschung weist daraufhin, dass Kognition wie auch Verhaltensprozesse ihre hirnphysiologischen Korrelate haben und dass kognitive und Verhaltens-Defizite, Gewalt, unentwickeltes moralisches Urteilen usw. ihre Basis in hirnphysiologischen Störungen, Läsionen und Blockaden haben. Durch Einführung von wenigen Minuten einer nichtreligiösen, nachweislich wirkungsvollen und umfangreich untersuchten Methode wie der Transzendentalen Meditation (TM) morgens und abends in den Schulen ließen sich (wieder über die angesprochenenen ordnenden, evolutionären Feldeffekte) die Konflikte im Kongo viel effizienter und im Einklang mit dortigen kulturellen, sozialen usw. Voraussetzungen lösen. Weitere "Nebenwirkungen" wäre bessere Schulleistungen, Wachstum von Intelligenz, Kreativität, Eigenständigkeit, Motivation bei den Kindern, Persönlichkeitsentfaltung zu einer ganzheitlich integrierten Persönlichkeit. Die CIDA-Universität , die erste und einzige Ubuntu-Universität in Johannisburg, setzt die Transzendentale Meditation ein und wird weltweit als Paradebeispiel für eine geglückte Bereitstellung hochwertiger Ausbildung für unterpriviligierte Jugendliche und junge Erwachsene angesehen. Auch deutsche Unternehmen unterstützen diese Universität mit Zuwendungen und Fördergeldern.
Weitere Informationen: z.B. [Links werden nicht veröffentlicht]

Mit freundlichem Gruß

Margot Süttmann, Bremen

Unregistriert 02.05.2006 22:37

Bundeswehreisatz im Kongo
 
Guten Morgen,

Es geht nicht um die Interessen Deutschlands, sondern um den Einflussbereich der USA. Die wollen die Energievorkommen sichern und kassieren wieder einmal richtig ab. Ist doch aus deren Sicht genial wie das geregelt wird, oder?
Wielange wollt Ihr Euch eigentlich noch für dumm verkaufen lassen?

Uwe Behnken

Euer armer Willi 03.05.2006 00:30

Deutschland soll als "Lead Nation" die Federführung
 
.. irgendwo am A...sch der Welt übernehmen?

Im Zusammenhang mit "Lead Nation" fallen in letzter Zeit Namen wie China und Indien, sollen die doch dat machen!

Ich hab früher mal gelernt: "Wo ich bin ist vorne!"

Ist der Kongo jetzt vorne??

Euer armer Willi

Unregistriert 03.05.2006 10:01

Bundeswehreinsatz im Kongo
 
Auch ich bin der Meinung das wir das Geld anders anlegen könnten und damit im Inland mehr erreichen könnten. Sollten wir nicht mal zuerst vor der eigenen Tür kehren und Lösungsansätze mit finanziellen Background beispielsweise beim Thema Rütlischule finden?!
Ich bin immer mehr enttäuscht über die Diskussionen in unserer Regierung und den daraus folgenden Lösungen/Strategien...

S. Herrmann

Unregistriert 03.05.2006 11:37

Zitat:

Zitat von Unregistriert
Guten Morgen,

Es geht nicht um die Interessen Deutschlands, sondern um den Einflussbereich der USA. Die wollen die Energievorkommen sichern und kassieren wieder einmal richtig ab. Ist doch aus deren Sicht genial wie das geregelt wird, oder?
Wielange wollt Ihr Euch eigentlich noch für dumm verkaufen lassen?

Uwe Behnken


Vollkommen korrekt!
Die derzeitige Regierungskoalition ist derart US-hörig, dass sie sich nicht scheut deutsche Soldaten in einen äußerst gefährlichen Auslandseinsatz zu schicken.
In einen sinnlosen Einsatz, der mit Sicherheit etlichen jungen Soldaten das Leben kosten wird.

Peter K.

Unregistriert 03.05.2006 14:53

Ich finde es nicht gut das deutsche Soldaten in den Kongo geschickt werden....des weiteres das dieser wieder einmal aus dem Verteidigungetat bezahlt wird und bei Wehrpflichtigen Geld eingespart wird. Das Geld würde der Truppe besser angelegt sein....doch davon haben die Herren Politiker überhaupt kein Bild. Die Stimmung in der Truppe ist miserabel und bei Präsentationen oder Besuchen von Politikern wird heile Welt gespielt und sehr viel geschönt. Die Soldaten der BRD sind eine Verteidigungsarmee und nicht aufgestellt worden um in Kinshasa eine deutliche Abschreckungswirkung zu erreichen, damit nicht Milizen unterlegener Kandidaten zur Gewalt greifen.....

Haben die Herren Politiker einmal die jungen Soldaten und deren Familienangehörigen einmal gefragt, ob diese überhaupt bereit sind an diesem Einsatz teilzunehmen....das Glaube ich nicht.

Wie wollen Sie denn den Angehörigen eines Soldaten den Tod übermitteln, für Recht und Freiheit ....in Kongo....um Wahlen zu sichern.....

Die Herren Politiker machen eh was sie wollen und erzählen schon gar nicht die Wahrheit....

...wußtet Ihr das die Bundesregierung den Atomwaffensperrvertrag – mit Hilfe einer Finanzierung aus Steuermitteln mit mehr als einer Viertelmilliarde Euro gebrochen hat. Nach einer Meldung des britischen Observer ist die atomare Bewaffnung der von Deutschland an Israel gelieferten *– Boote der Dolphin-Klasse vorgesehen. Das Vorhaben, die von Deutschland gelieferten U-Boote der Dolphin-Klasse atomar auszurüsten, wurde bereits im Jahr 2003 von US-amerikanischen und israelischen Militärs offen erklärt. Die Behauptung der Bundesregierung, von solchen Plänen keine Kenntnis zu haben, muss damit als plumper Täuschungsversuch gegenüber der Öffentlichkeit und als das bewusste Bemühen um einen planmässigen Bruch des Atomwaffensperrvertrags gewertet werden. Dies ist insbesondere Ex-Aussenminister Fischer zu unterstellen, der Naivität oder Unkenntnis relevanter aussenpolitischer Vorgänge nicht als Entschuldigung bei der Durchführung seiner Amtsgeschäfte geltend machen kann.
Durch diese Ausrüstung der israelischen Marine sind mindestens 1 Milliarde Menschen der Bedrohung durch israelische Atomwaffen unterworfen, ausgehend vom Aktionsradius der Dolphin-U-Boote. Ihre spezielle Ausrüstung nicht nur mit konventionellen Torpedoschächten mit einem Durchmesser von 533 Millimeter, sondern einer Sonderausstattung mit 4 Schächten von 650 mm ermöglicht den Einsatz atomar bestückter Marschflugkörper für grössere Reichweiten.
Eine Anfrage der israelischen Regierung nach Tomahawk-Cruise-Missile-Trägerraketen mit einer Reichweite von 1000 bis 2500 Kilometern hatte es bereits unter der Präsidentschaft Clintons an die US-Regierung gegeben; diese war damals jedoch abgelehnt worden. Von der «Washington Post» wurde im Jahr 2000 von der Absicht Israels berichtet, U-Boote mit nuklear bestückten Sub-Harpoon-Raketen auszurüsten, die für die standardmässigen 533-Millimeter-Schächte geeignet sind.
Die auf 650 mm erweiterten Schächte der Lieferung aus Kiel eröffnen jedoch zusätzliche Möglichkeiten, insbesondere hinsichtlich der nuklearen Bestückung und Reichweite. Die Behauptung, diese Schächte würden für den Einsatz von Kampfschwimmern benötigt, ist nicht stichhaltig, nachdem es Hinweise gibt, dass in der Lieferung der U-Boote hierfür bereits eine spezielle Ausrüstung vorgesehen ist, die diese Schächte nicht benötigt. Der Ausbau der auf den kleineren Durchmesser von 533 mm ausgerichteten Verengungsschienen der 650-mm-Schächte während des Betriebs auf See ist darüber hinaus nicht praktikabel.
Die vorgesehene Nutzung der von Deutschland zugelieferten U-Boote zum Zweck der Bedrohung vieler Länder des Mittleren Ostens durch israelische Atomwaffen ist vor dem Hintergrund der bekannten Informationen unübersehbar. Die Erklärungen der hierzulande für diesen Vorgang verantwortlichen Politiker, dies sei nicht der Fall, müssen deshalb als vorsätzliche Täuschung der Öffentlichkeit oder ansonsten als grob fahrlässige Ignoranz und Verletzung ihrer Amtspflichten eingeschätzt werden, der sie in ihren Funktionen bzw. als Mandatsträger komplett disqualifiziert, weshalb nur ihre Ablösung als angemessene Konsequenz in Frage kommt.
Während mit sehr viel dünneren Belegen und ohne den Nachweis eines Verstosses gegen den Atomwaffensperrvertrag der Iran derzeit mit militärischem Angriff bedroht wird, begeht die Bundesregierung einen kaum verschleierten eklatanten Bruch des Atomwaffensperrvertrags, der Millionen Menschen in unnötige Gefahr bringt und ihre Absichtserklärungen für Frieden und Abrüstung und insbesondere für den Kampf gegen die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen Lügen straft.

Es gibt bestimmt noch so vieles wo von wir noch nicht wissen....und bestimmt auch nicht wissen sollten....

daher....BUNDESWEHREINSATZ IN KONGO - NEIN

Unregistriert 03.05.2006 16:00

Zitat: Die Bundeswehr darf überhaupt keine Auslandseinsätze durchführen. Sie ist nur für den Verteidigungsfalleinzusetzen

Dann sollten Sie sich doch mal Artikel 24 des Grungesetzes zu Gemüte führen. Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes vom 12 Juli 1994 wäre auch interessant.

Zum Thema Einsatz im Kongo: Sicher hat es das Land vedient, endlich demokratischnund friedlich regiert zu werden. Das die Bundesrepublik Deutschland einen Beitrag zur Friedenssicherung bzw. zur Absicherung von, für uns selbstverständlichen, freien Wahlen leistet, ist meiner Meinung nach fast schon eine Pflicht von Staaten, denen es trotz aller internen Unstimmigkeiten besser geht als dem Kongo. Hier kommt ein gewisses Maß an humanitärer Vearantworung zum Vorschein.
Zugleich möchte ich aber auch betonen, dass so ein Einsatz für mich persönlich nur dann mit gutem Gewissen anzunehmen ist, wenn es sich wirklich nur um eine Art Freidenssicherung handelt. Sollten "niedere", materielle Interessen bestehen, so ist ein solcher Einsatz abzulehen. Jedoch halte ich es schlichtweg für lächerlich, von "Europäischer Dominaz" zu sprechen.
Ein meiner Meinung nach guter Kompromiss wäre es, Truppen für die Absicherung der Wahlen aus oben genannten Gründen bereitzustellen, sich jedoch von weiteren Missionen fernzuhalten, um eventuell auftretende Interessenkonflikte zu verhindern. Denn je länger solch ein Einsatz dauert, desto mehr verwischen meiner Meinung nach die Grenzen zwischen Schaden und nutzen.

Jürgen Dreißigacker 03.05.2006 23:00

Bundeswehreinsatz im Kongo
 
Zitat:

Zitat von Unregistriert
Vollkommen korrekt!
Die derzeitige Regierungskoalition ist derart US-hörig, dass sie sich nicht scheut deutsche Soldaten in einen äußerst gefährlichen Auslandseinsatz zu schicken.
In einen sinnlosen Einsatz, der mit Sicherheit etlichen jungen Soldaten das Leben kosten wird.

Peter K.


Eine US- Hörigkeit sehe ich dabei nicht. Aber: müssen wir Deutsche uns immer so weit aus dem Fenster hängen ? Tun wir nicht schon genug zur Sicherung des Weltfriedens ? Was soll denn die Handvoll deutschen Soldaten in diesem großen afrikanischen Land eigentlich sichern ? Ich meine auch gehört zu haben, dass kein Geld vorhanden sei und an allen Ecken und Enden Kürzungen in Kauf zu nehmen sind. Was sagt der Finanzminister eigentlich dazu und wie ist wohl die Meinung der deutschen Bevölkerung insgesamt einzuschätzen ?
Soll ein Kongoeinsatz eine Art Ersatzvornahme für die Nichtteilnahme deutscher Soldaten im Irakkrieg sein ? Fragen über Fragen. Nach meiner Meinung sollen zunächst mal die Staaten ran, die ihre Vorteile in den vergangenen Jahrzehnten aus dem Land gezogen haben. Ich bin strikt gegen einen Einsatz deutscher Soldaten in diesem Land.
Jürgen Dreißigacker, Bonn

Unregistriert 05.05.2006 00:01

Sie wissen nicht was sie tun.
 
Deutsche Soldaten haben nichts, aber auch gar nichts im Kongo zu suchen.
Warum müssen nicht die belgischen Nutznießer der Kolonialzeit dort hin?

Sämtliche Befürworter sollten sich schnell und höchstselbst dort hin begeben.
Herr Gertz vom Bundeswehrverband bringt es auf den Punkt, wenn er davor warnt, eine Truppe, die absolut dafür nicht geeignet und ausgerüstet ist, in diese postkolonialen Konflikte zu schicken.
Freie Wahlen, erstmals, nie wird es dort wirklich frei sein, solange dort auch deutsche Waffen fleißg hingeschickt werden und Kinder damit rumballern können. Kabila lacht sich schon jetzt kaputt und füttert seine Auslandskonten.
Die von den USA geschickten Economic Hitmans leisten ganze Arbeit und wir zahlen.

Niemandem werden dort deutsche Soldaten wirklich helfen können. Da hätten Politiker wirklich bessere Möglichkeiten gehabt, viel früher schon. Sehr lesenswert ist das Buch von Peter Scholl-Latour "Mord am großen Fluss" warum was dort ist wie es ist.

ARTE: 10. Mai, 20.40 Uhr, Dokumentation über den belgsichen König Leopold und wie der den Kongo ausgeräubert hat.

Aber am meisten entsetzt mich die Skrupellosigkeit und Kaltschneuzigkeit unserer Abgeordneten, keine Courage die Damen und Herren. Aber das findet sich öfter in unserer Geschichte.

GEHEN SIE SELBST IN DEN KONGO; LEBEN SIE DA EINE WEILE; BEVOR SIE ENTSCHEIDEN! Damit Sie wissen wovon Sie reden.

Im Übrigen steht es mit unserer Pressefreiheit nicht zum Besten. Es wird zensiert, was das Zeug hält.
Deutsche Soldaten sollen der Demokratie im Kongo auf die Beine helfen, bei uns geht sie immer weiter den Bach runter.

Mathias 05.05.2006 16:02

humanitärer Einsatz und dann??
 
Wo sind die Grenzen?
Wenn man demokratiesirung fördert in dem man Wahlen beschützt, sollte man dann nicht auch demonstrationen beschützen. z.B. in Irland.. oder anderen Ländern helfen ihre Demokratie gegen Terroristen zu verteidigen? Wo zieht man da eine Grenze.

Wo würde das hinführen?
Angenommen wir entsenden Söhne, Töchter, Väter und vielleicht sogar Mütter in den Kongo um dort die Wahlen zu sichern. Was dann? Wenn man sich davor fürchtet, das Milizen die Demokratie brechen, in dem sie wärend der Wahlen mit Gewahlt reagieren, wie kann man sich denn dann so sicher sein, dass nach den Wahlen keine Reaktion kommt?
Oder ist davon auszugehen, dass das Land über viele Jahre gesichers wird, wie im Kosovo, Afgahnistan usw. ??

Es geht mir weniger um den enormen Etat den solch ein Einsatz fordert, als mehr über die Wirkung und Zweckmäßigkeit. Wenn wir Frieden in solche Regionen haben wollen, dann muss auch die Vorraussetzung stimmen. Was nützt es denn, wenn wir dort demokratische Wahlen haben die im nach hinein revidiert werden.

Wenn es in Ländern Kräfte gibt die glauben mit Gewallt ihren politischen Eeinfluss verbessern zu können, dann ist dieser nicht an Zeitpunkte wie Wahlen geknüpft.
In erster Linie sollten doch versuch werden, demokratische Grundwerte im Land zu verwurzeln. Wenn die Menschen daran glauben, das die Macht auf Zeit und eine reelle chance auf ein Hohes Amt besteht, dann wird kein Militäreinsatz von aussen benötigt.

Es gibt eine gewisse moralische Verpflichtung dem stimme ich voll und ganz zu, aber über die Mittel und Wege kann man doch reden.

Mit freundlichem Gruß
Mathias Korepkat

Marcus Blüm 06.05.2006 00:42

Meine Bürgermeinung zum "Kongoeinsatz"
 
Mit Interesse habe ich die Ansichten der Parlamentarier und Bürger in diesem Bundestagsforum zum geplanten Kongoeinsatz der Bundeswehr zur Kenntnis genommen. Als Vorbemerkung sei mir gestattet zu erwähnen, daß dabei technische Unzulänglichkeiten das Lesen und Klicken oder Zurückklicken sehr erschwerten und nervig waren.

Von den Positionen achte ich die meist ablehnenden Haltungen der Bürger, nehme aber nur die Stellungnahmen der Parlamentarier ernst, da diese sich scheinbar allein mit dem Hintergrund des Themas beschäftigt haben und sachkundig sind.

Der Bundeswehreinsatz im Kongo ist nicht rundheraus abzulehnen unter dem Motto "kein Bundeswehrimperialismus" oder "keine Einmischung in Afrika". Es ist auch bisher nicht herauslesbar, daß eher niedere Interessen wie Rohstoffsicherung oder Ausbeutung des Kongo eine ausschlaggebende Rolle spielen.

Dennoch bleibt der Einsatz von Soldaten im Ausland eine Gewissensentscheidung. Ich habe mich früher als Kriegsdienstleistender dieser Notlage entzogen, gegebenenfalls mit Waffen über das Leben oder Töten von Menschen entscheiden zu müssen, freilich geachtet, daß andere zum Militär gehen und mit der Waffe die Freiheit der Bundesrepublik verteidigten..

Unter der historischen Entwicklung im Kongo und den internationalen Bemühungen um eine ansatzweise Demokratisierung dächte ich wohl eher wie die Abgeordneten, die den Einsatz unter strengen Auflagen und Voraussetzungen befürworten und hielte einen Bundeswehreinsatz eher für gerechtfertigt und geboten, falls ich selbst mit meiner Stimme für oder wider einen Bundeswehreinsatz entscheiden müßte.

Ich würde gerne eine weitere Auflage mit hinzunehmen: Soweit wie möglich sollten die Soldaten, die im Kongo Dienst an derFriedensentwicklung und Demokratisierung der Staatengemeinschaft leisten, dies nur freiwillig tun und nicht aufgrund Zugehörigkeit zu einer Einheit abkommandiert werden. Vermutlich ist dies organisatorisch für die Militärs nicht machbar, wäre aber besser.

Ausschlaggebend für mich für meine Haltung sind mit die Reihe der Punkte, die genannt wurden: Die "Gastregierung" wünscht den Einsatz, ein Mandat der Uno liegt vor, ein Kampfeinsatz ist nicht beabsichtigt, der Einsatz ist vernünftigerweise auf die Hauptstadt Kinshasa beschränkt. Der Einsatz hat, sofern es nicht zur Eskalation kommt, nahezu zunächst nur Aufpasser- oder Polizeicharakter, gibt dem Land Kongo nach verlustreichen Kämpfen und Massenmorden eine Bewährungschance, eine demokratische Wahl abzuwickeln und sich demokratisch weiterzuentwickeln.

Mit freundlichen Grüßen
Marcus Blüm, Kaiserslautern

Antje 06.05.2006 18:38

sie wissen wirklich nicht was sie tun
 
Zitat:

Zitat von Marcus Blüm
Mit Interesse habe ich die Ansichten der Parlamentarier und Bürger in diesem Bundestagsforum zum geplanten Kongoeinsatz der Bundeswehr zur Kenntnis genommen.

Von den Positionen achte ich die meist ablehnenden Haltungen der Bürger, nehme aber nur die Stellungnahmen der Parlamentarier ernst, da diese sich scheinbar allein mit dem Hintergrund des Themas beschäftigt haben und sachkundig sind. . . . .
Mit freundlichen Grüßen
Marcus Blüm, Kaiserslautern


Schön wäre es, wenn man darauf vertrauen könnte. So ist es aber absolut nicht. Sie waren offensichtlich noch nicht im Kongo. Tatsächlich und nicht nur scheinbar gibt es einige Bürger, die im Kongo waren!! Die Hintergrundinformationen haben, die gern verschwiegen werden. Oder meinen Sie, dass z.B. Herr Scholl- Latour oder das Angehörige der Bundeswehr mit Auslandserfahrung, nicht wissen wovon die reden? Auch gibt es Bürger, die humanitäre Aufgaben im Kongo versucht haben wahr zu nehmen oder aus anderen Gründen im Kongo und anderen Staaten Afrikas waren.
Man muss unbedingt die Geschichte mit allen Hintergründen und den jetzigen Zustand dort kennen, um zu verstehen warum so ein Einsatz reine Augenwischerei bleiben muss.
Auch deutsche Waffenhändler verdienen gut an den Konflikten dieser Erde.

Nur die Stellungnahmen der Parlamentarier ernst nehmen ist schon sehr ignorant. Gehen Sie in den Kongo, dann wissen Sie warum die Ablehnung zu diesem Abenteuer so groß ist.
Weder die Bundeswehr ist dafür gerüstet noch hilft deren Einsatz dort wirklich einem einzigen Menschen allenfalls als Alibifunktion den Machthabern und wirklich helfen könnte nur der Stop des Waffenhandels, sowie eine komplette Entwaffung. Die wäre aber der dort wegen völlig fehlenden Infrastruktur so gut wie unmöglich.

Unsere Parlamentarier sind die ersten, die die Gelder und die Ausbildung, die zwingend notwendig sind, nicht bereit stellen wollen, weil die Kassen leerer als leer sind. Schon jetzt gibt es massive Probleme in der Truppe, den Aufgaben hier wie an den Einsatzorten gerecht zu werden.
Kein einziges Argument der Parlamentarier für einen Einsatz im Kongo zeigt, dass sie wissen wovon sie reden.

Unregistriert 06.05.2006 18:40

siehe hier:

[Links werden nicht veröffentlicht]

Unregistriert 07.05.2006 12:10

Entscheidung
 
Als ein vorraussichtlich betroffener Soldat von dem Kongoeinsatz erwarte ich eigentlich von der Regierung eine schnelle Entscheidung über den Einsatz, es kann nicht angehen das diese Entscheidung immer wieder aus irgendwelchen Gründen verschoben wird. Auch Soldaten haben das Recht auf eine schnelle und vorallem eindeutige Entscheidung des Deutschen Bundestages und nicht auf eine Entscheidung nach der Art 5 vor 12 es wird Zeit. Denn auch wir haben Familien die zur Zeit mit einer Ungewissheit leben ob oder ob es nun nicht in den Einsatz geht. Wir müssen schließlich vor jedem Einsatz eine Menge persönliche Sachen erledigen und regeln. Es ist für die betroffenen Soldaten und vorallem für die Familien ein unzumutbarer Zustand momentan.

Unregistriert 07.05.2006 20:32

Ausgezeichnete Zusammenfassung
 
Eine ausgezeichnete Zusammenfassung der Hintergründe findet sich meiner Meinung nach bei der Zeit: [Links werden nicht veröffentlicht]
Unabhängig von dem Einsatz im Kongo sollte sich Deutschland nicht für die Interessen der USA oder anderer Länder einspannen lassen und militärisch deren wirtschaftliche und/oder koloniale Interessen unterstützen. Hinsichtlich der USA gilt folgendes: Die USA kontrolliert neben dem Internet auch die Welthandelsbank und damit die internationale Vergabe grosser Kredite. George Bush, Richard B. Cheney und Condoleeza Rice haben alle nachweislich für amerikanische Ölfirmen gearbeitet. Nach dem Nahen Osten engagiert sich die USA nun in Westafrika, nachdem auch dort Erdöl vor der Küste entdeckt wurde. Im Kongo geht es augenscheinlich jedoch nicht um Öl sondern um die Herrschaft über die dort vorhandenen Goldminen. Hoffentlich wird Kinshasa nicht das deutsche Somalia. Vielleicht sollte die deutsche Bundesregierung auch über einen Einsatz in der Dafur Region nachdenken (Ironie). Aber dafür sprechen wahrscheinlich nur humanitäre Gründe.

Antje 09.05.2006 17:16

die "Zeit" hat gute Artikel.
 
Bevor Soldaten, also Menschenleben von Politikern und der nutznießenden Wirtschaft, beliebig wie Schachfiguren benutzt werden, sollten ertsmal die Ursachen für diese Konflikte im Kongo und anderswo, beseitigt werden. Aber Geld stinkt eben nicht. Wie frei können Wahlen in so einem Land wirklich sein?

Wie mit den Soldaten und deren Familien ungegangen wird, ist schlimm.

Udo 17.05.2006 12:34

Mit dem Kongeinsatz lehnt sich Deutschland zu weit aus dem Fenster.
Deutschland ist hoch verschuldet. Es gibt erhebliche Probleme mit dem Gesundheits- und Rentensystem. Aber wir können uns solche horrend teuren Einsätze leisten. Wie ist so was zu erklären.

Unregistriert 18.05.2006 13:07

Warum?
 
Mein langjähriger Freund und Vater meines Sohnes ist Soldat und setzt sich stark für seinen Beruf ein, wir sind umgezogen, wegen der Bundeswehr etc., haben beide vieles zurück gelassen und für was??? Damit er nun in den Kongo muss, da er einer dieser Soldaten leider Gottes ist!? Er wurde Soldat zur Abwehr und nicht um ins Ausland zu gehen!
Deutschland geht immer mehr den Bach runter, immer mehr Kriminalität und immer mehr verschiedener Probleme, gerade in der Politik und dann noch in einem anderen Land mitmischen!?
Die meisten dieser Männer haben Familie wollen nicht einmal darunter geschickt werden, daran denkt anscheinend niemand. Klar, man denkt nun, diese Frau wusste dies auch vorher, dass ihr Mann Soldat ist....Ja, das wusste ich, ich wusste aber nicht das unsere hohen Herren überhaupt nicht mehr nachdenken.
Ich habe keine Lust, dass ich dann eine Nachricht bekomme, von wegen: "Es tut uns leid..."
Gehen Sie doch mal in den Kongo! Auch ohne Ihre Familien oder die, die an Sie denken, glauben und lieben!
Sagen Sie mir bitte, WARUM muss das sein??

Antje 18.05.2006 17:30

nichts gelernt
 
Humanitäre Gründe vor zu schieben, um deutsche Soldaten in den Kongo zu schicken ist schon mehr als dreist.

Wieder einmal geben Politker ein schlechtes Beispiel dafür, dass sie nichts aus der Geschichte gelernt haben. Sie reden von Verantwortung, haben aber wirklich gar keine, absolut KEINE!! Mit Nichts werden sie zur Rechenschaft gezogen, nein sie beugen sich den Wirtschaftsinteressen, wie immer.
Es ist immer leichter mal so eben die Kinder anderer Bürger in Kriegsgebiete zu schicken.
Kein Geld, um die Soldaten optimal auszurüsten und auszubilden. Augenwischerei aus dem Verteidigungsministerium womit sich unsere Volkvertreter zufrieden geben.
Unsere Soldaten werden dafür bezahlen müssen, aber was kratzt es die Politik- denn sie hat eh nichts zu melden.
Der Waffenhandel blüht nach wie vor- auch mit deutschen Waffen. Das Land hat, trotz gigantischer belgischer Ausräuberung, immer noch viele Bodenschätze. Und so geht es weiter: Diamanten gegen Waffen.

Was soll es bringen, wenn man als Politiker offiziell den Kongo besucht?

Traurig wie unsere, von uns gewählten und bezahlten Volksvertreter, das Volk vertreten.

DAS VOLK 20.05.2006 19:09

Keine Deutschen Soldaten Ausserhalb Der Brd!
 
Es ist schon frappierend zu sehen, mit welcher Frechheit hier die Volksvertreter im Bundestag die durchgehende Meinung des Volkes ignorieren - wir wollen keine Soldaten im Kongo und damit BASTA!

Zyme 20.05.2006 22:32

Meine Damen und Herren,

trotz aller Schwierigkeiten und Widrigkeiten, die ein Einsatz in von deutscher Seite lange unbesuchten Regionen mit sich bringt, steht die Wichtigkeit und Richtigkeit dieser Mission außer Frage.

Über lange Jahre hinweg herrschte in diesem großflächigen Land ein unermüdlicher Krieg der unterschiedlichsten Fraktionen und Provinzfürsten, dem mit diesen Wahlen möglicherweise ein Ende bereitet werden kann. Wenn die Gewalt nach dem Wahltag von Seiten der unterliegenden Kandidaten aber erst losgetreten wird, so wird es die Welt Europa danken, zügig eingegriffen und entschlossen für öffentliche Sicherheit und Ordnung gesorgt zu haben.
Immerhin haben wir auf diese Art einen Beitrag geleistet, einer neuen deutschen Verantwortung in der Welt gerecht zu werden.

Unabhängig davon darf auch nicht außer Acht gelassen werden, welche reichhalten Ressourcen der Kongo bereit hält. Ihre privatwirtschaftlich geregelte Abschöpfung gerät durch das stete Aufflammen der regionalen Kämpfe beständig unter Druck. Es liegt im ureigensten Interesse eines rohstoffarmen Landes wie dem unsrigen, seine Versorgung sichern zu wollen. Wer unsere Wirtschaft zu schädigen in Kauf nimmt, soll sich unserer Untätigkeit nicht länger sicher sein können. Darum wird es Zeit für unsere Armee, unser Land mit seinen vitalen Interessen eben auch in Übersee zu verteidigen.

Mag ein europäischer Truppenverband von rund 2.000 Mann auch nicht das Land komplett befrieden können, so ist es ein lobenswerter Anfang. Die gewonnenen Erfahrungen sind für eine lange Zeit zurückhaltend tätig gewesene Armee wie die deutsche unschätzbar wertvoll. Und vielleicht macht das afghanische Bespiel ja Schule: Zuerst die Hauptstadt, und im Anschluss ein Feldlager nach dem anderen hinzu.

Ich jedenfalls begrüße das neue Engagement unseres Landes als den ersten Schritt hin zu einer Zukunft, in der wir für internationale Werte und nationale Interessen gleichermaßen aktiv werden.

Gruß,
Zyme

Kassandra 21.05.2006 14:25

dumme Bürger sind gute Bürger
 
Wenn stimmt, was eben im Deutschlandfunk zu hören war, nämlich dass der Verteidigungsminister meint, die Bundeswehr sei auch dazu einzusetzen, die Versorgung des Landes sicher zu stellen, dann müssen alle Alarmglocken schrillen.
Hat der Irrsinn des 1. und 2. Weltkrieges, Afghanistan, der Kosovo, Sudan, Somalia u.s.w. nicht gereicht, um den Deutschen großkotzige Großmannssucht auszutreiben?
Wie kann nach allen Erfahrungen, die man seit Jahrhunderten hat, ensthaft ein deutscher Politiker so etwas von sich geben?
Selbst wenn viele, ganz viele Bürger ihrem, für sie zuständigen Volskvertreter, schreiben und dringend bitten, im Bundestag gegen den Einsatz im Kongo zu stimmen, sie werden es ignorieren, weil sie nicht dem Volk oder dem eigenen Gewissen dienen, sondern nur noch Wirtschaftsinteressen.
Courage ist fatal für einen Abgeordneten.

Aber das ist nicht zu befürchten, denn die meisten Menschen haben kein Interesse mehr am politischen Geschehen, weil man doch nichts ändern kann, gegen kapitale Interessen hat man keine Chance, Gleichgültigkeit eher gefördert wird, denkende, informierte und kritische Bürger sind gar nicht erwünscht.

Und somit kann wieder mal keiner sagen: Das haben wir nicht gewußt!
Und vermutlich sind schon längst deutsche Soldaten im Kongo um Vorbereitungen zu treffen.
Wozu also die Lügerei, es gehe um Demokratie und Menschenrechte?.

Unregistriert 21.05.2006 14:31

Zitat:

Zitat von Winfried Nachtwei, Grüne
<img src="http://www.bundestag.de/mdb/mdbjpg_kl/N/nachtwi0.jpeg" align="left" hspace="10" />
Der friedliche und faire Verlauf der ersten freien Wahlen in der Demokratischen Republik Kongo seit der Unabhängigkeit ist Voraussetzung dafür, dass die schwierige Stabilisierung weitergeht und der Kongo nicht wieder in den Krieg ...

<a href="http://www.bundestag.de/blickpunkt/101_Debatte/0603OE/06030OE05e.htm" target="_blank">ganzen Beitrag lesen <img src="http://www.bundestag.de/layout/bilder/ext_trans.gif" border="0" /></a>
<br clear="all">


Mit der Globalisierung der Wirtschaft werden zwangsläufig auch die sicherheitspolitischen Interessen der Bundesrepublik Deutschland global.

Die wichtigsten Handelspartner der Demokratische Republik Kongo sind China, Belgien, Südafrika, Chile, USA, Deutschland und Indien.

Bodenschätze der Demokratischen Republik Kongo

Die Bergbauindustrie ist der wichtigste Industriezweig (Kongo wurde auch das Kupferland genannt). Sie war 1974 vom drastischen Verfall des Weltmarktpreises für Kupfer schwer betroffen. Bekannt ist die DR Kongo auch für die reichen Coltan-Vorkommen. Coltan enthält zwei der begehrtesten Metallerze (Columbit und Tantalit), die Niob und Tantal enthalten. Tantal ist für die Produktion von Handys, Computerchips, Videokameras und diversen Geräten aus der Unterhaltungselektronik von großer Bedeutung. Niob dient der Herstellung hitzebeständiger Bauteile für Raketen, Düsenflugzeugen und Weltraumkapseln.

Weitere Bodenschätze, die gefördert werden, sind Gold, Silber, Diamanten, Erdöl, Kobalt (Weltspitze), Mangan, Zink, Zinn, Cadmium, Germanium und Beryllium. Diese Vorkommen sind einer der Gründe, warum von den Nachbarn Uganda, Ruanda und Burundi durch Besetzung der östlichen Provinzen der Bürgerkrieg immer wieder aufs Neue angefacht wird


Welche wirtschaftlichen Interessen verfolgt China im Kongo?

Die chinesische Strategie zur Gewinnung wirtschaftlichen Einflusses basiert im Kongo in erster Linie auf gewaltiger Rohstoffnachfrage, insbesondere nach Kupfer. International geforderte Kriterien wie staatliche Ordnung, gute Regierungsführung und Beachtung der Menschenrechte fallen für Peking bei der Verfolgung von Wirtschaftsinteressen nicht ins Gewicht. Mehrere tausend chinesische Arbeiter sind in Katanga und südwestlich von Kinshasa an der Atlantikküste tätig, wo Ölvorkommen ausgebeutet wurden, ohne dass dies zu staatlichen Einnahmen führt. China nutzt das Fehlen staatlicher Strukturen auch zur sozial rücksichtslosen Zerstörung des ohnehin schwachen innerkongolesischen Textilmarkts. Fabriken werden aufgekauft, die einheimischen Stoffmuster kopiert und sodann in China billiger produziert. Danach werden die Fabriken im Kongo geschlossen. Niemand scheint sich dagegen wehren zu können. Die kongolesischen Politiker beginnen zu verstehen, dass ihnen hier ein neuer Kolonialismus droht, dem sie im Augenblick nichts entgegenzusetzen haben.

Schließlich sei erwähnt, dass insbesondere in den rohstoffreichen Provinzen Katanga und Kasai zahlreiche südafrikanische Firmen tätig sind, die ebenfalls von der quasi gesetzlosen Situation profitieren. Insgesamt jedoch spielt Südafrika, als die Region dominierender Staat ebenso wie vonseiten seiner mächtigen privaten Akteure, eine konstruktive Rolle im Kongo und dürfte künftig dessen wichtigster Partner bei großen Infrastrukturprojekten vor allem auf dem Energiesektor werden.

Ohne den zumeist klaren Kurs und ohne die regelmäßigen Interventionen Südafrikas und der EU wäre der Übergangsprozess seit 2003 mehrfach aus dem Gleis geraten. Ohne diese wichtigsten Stabilisatoren des Landes wird es auch künftig nicht gehen.

Unregistriert 21.05.2006 15:59

Ich sehe das so. Auf der einen Seite ist der Einsatz im Kngo notwendig um die dortigen Wahlen ansatzweise zu gwährleisten. auf der anderen Seite stehen natürlich die horenden Kosten, welche den Einsatz schwierig gestallten, aufgrund unserer Haushaltslage. Aber im allgemeinen befürworte ich persönlich diesen Einsatz der Brd im Kongo. Natürlich kann man sich einfach hin stellen und sagen, ich zitiere:" wir wollen keine Soldaten im Kongo und damit BASTA!" aber auf der anderen Seite muss man auch überlegen, das der Kongo ein Kriesenherd it, welcher in der Lage ist auf die umliegenden Staaten über zu schwappen. Da die UN-Mission mit ihrem gegenwärtigem Auftrag schon an ihre Grenzen stößt und dadurch den neu für die EU formulierten Auftrag nicht übernehmen kann, halte ich es für sinnvoll hier deutsche Truppen ein zu setzen. Und außerdem sind ja auch noch 18 weitere EU-Staaten in die Mission inwolwiert.

Und bitte wenn man schonsagt wir wollen das nicht, bitte sagt mir, was können wir sonst tun um einen Teil dazu bei zu tragen die Region wieder zu sichern und ihr die Chance auf einen Neuanfang zu geben? Spenden und gute Gedanken alleine helfen nicht. Es ist an der Zeit, das richtig gehandelt wird. Sicher es besteht ein Risiko, aber die Männer und Frauen, die mit der Bundeswehr in den Einsatz gehen haben immerhin dafür unterschrieben. Das ist ihr Job. Und wem das Risiko zu groß ist, das ihm oder ihr etwas im Auslnd passeirt, der sollte in der heutigen Zeit kein Zeit- oder Berufssoldat werden.

Nochmal alles in allem bin ich perönlich im allgemeinen für den Einsatz der EU (zu der wir auch gehören) für den Einsatz im Kongo.

Zyme 22.05.2006 16:13

Das fortgesetzte Jammern über eine neue Großmannssucht ist völlig fehl am Platze.

Immerhin stehen wir zum ersten Mal seit über einem halben Jahrhundert in einer großartigen Ausgangsposition: Wir sind das Land mit den meisten Exporten in die Welt. Kein anderes Land hat jemals eine noch bessere Handelsbilanz erzielt.

Solche Handelsrouten schützen sich aber nicht von alleine - und die wirtschaftliche Abhängigkeit anderer Länder kann niemand besser nutzen als wir.

Jetzt brauchen wir nur noch ein schlagkräftiges Militär, das unsere rohstoffliche Abhängigkeit abwendet. Verteidigungsminister Jung geht zusammen mit Abgeordneten der CDU/CSU Fraktion und der FDP in der öffentlichen Debatte hier genau den richtigen Weg.

Die Welt besteht nicht aus lauter Freunden, die nur darauf warten uns reichhaltig zu beschenken. Wer etwas möchte, der muss es sich schon holen!

Unregistriert 23.05.2006 13:46

Zitat:

Zitat von Zyme
Das fortgesetzte Jammern über eine neue Großmannssucht ist völlig fehl am Platze. . . . . .
. . . .

Die Welt besteht nicht aus lauter Freunden, die nur darauf warten uns reichhaltig zu beschenken. Wer etwas möchte, der muss es sich schon holen!


Das dachten sich Strategen früherer Zeiten in Deutschland schon öfter. Der Folgen sind bekannt.
Das Bemerken der deutschen Großmannssucht hat nicht mit Jammern zu tun.

Warum haben nicht schon zu Zeiten des belgischen Königs Leopold und auch später, andere Staaten eingegriffen, als den Menschen im Kongo die Hände abgeschlagen wurden und das Land in gigantischer Weise ausgeplündert wurde?
Warum werden die Familien, auch die Königsfamilie in Belgien, die ihren enormen Reichtum auf dem Elend der Meschen im Kongo aufgebaut haben, nicht zur Verantwortung gezogen?
Warum werden weiterhin Waffen in den Kongo verkauft?
Werden die Auslandskonten der jetzigen Machthaber für den Wiederaufbau des Kongo genutzt?
Der Kongo hat Uran- unter Anderem. Es sind rein wirtschaftliche Gründe, deren Nutzung sich andere Staaten mit Waffengewalt also "holen" sollen?
So macht man sich dann Freunde, diese Denkweise hatten auch schon Neandertaler.

Und den Soldaten wird immer mehr gekürzt. Es fehlt an allen Ecken und Enden.
Sie sollen mit immer Weniger immer Mehr leisten, beschlossen von vollen Hosen, die leicht stinken haben.
Jeder der meint, deutsche Soldaten hätten etwas im Kongo zu suchen, der gehe schnellst möglich selbst dahin, Helfer werden immer gebraucht.

Unregistriert 25.05.2006 08:43

Killing for peace is like f*cking for virginity...
 
Angenommen, die Motivation für einen EInsatz deutscher Truppen ausserhalb unserer Landesgrenzen sei löblich und durch und durch gut und edel; nicht verseucht durch heimliches Schielen auf die reichen Rohstoffvorkommen des zu begutmenschenden Landes oder überschattet von der Furcht vor den vielen dunkelhäutigen Flüchtlingen, die an den Toren der EU klopfend um Einlass bitten könnten:

es würde bedeuten, Frieden und Demokratie mithilfe von Waffen exportieren zu wollen. Geschichte (gerade die jüngsten Erfahrungen unserer Freunde) lehrt, daß das nicht wirklich funktioniert.

Daß Ausrüstung, Moral und Vorbereitung unserer Jungs... wie sagt man? ..."suboptimal" sind, sollte ein klares Nein zur logischen Selbstverständlichkeit machen. Die Sicherheit des Soldaten hat oberste Priorität.

Und sollte der Meinungsquerschnitt in diesem Diskussionsfaden nur ansatzweise repräsentativ für die Meinung der deutschen Bevölkerung sein, verbietet sich der Einsatz schließlich von ganz allein. Es fühlt sich falsch an, und gerade in wichtigen Fragen wie diesen sollten die Regierenden dem Bauchgefühl der Regierten vertrauen (wenn sie sonst schon machen, was sie wollen und auf die Meinung des Volkes pfeifen), von wegen Stichwort "kollektive Intelligenz" und so. Das ist fast wie mit dem Publikumsjoker bei Jauch.

Zyme 25.05.2006 20:26

"Und sollte der Meinungsquerschnitt in diesem Diskussionsfaden nur ansatzweise repräsentativ für die Meinung der deutschen Bevölkerung sein, verbietet sich der Einsatz schließlich von ganz allein. Es fühlt sich falsch an, und gerade in wichtigen Fragen wie diesen sollten die Regierenden dem Bauchgefühl der Regierten vertrauen (wenn sie sonst schon machen, was sie wollen und auf die Meinung des Volkes pfeifen), von wegen Stichwort "kollektive Intelligenz" und so. Das ist fast wie mit dem Publikumsjoker bei Jauch."


Uhhh von kollektiver Intelligenz auszugehen ist der grundfalsche Ansatz.
Das ist ungefähr so clever, wie Ärzte darüber abstimmen zu lassen, was der gemeine Rechtsanwalt nach der Bundesrechtsanwaltsgebührenordnung wohl so verdienen sollte. Oder umgekehrt.

Der absolut überwiegende Teil der Bevölkerung beschäftigt sich mit seinem Alltag, seiner beruflichen Zukunft, seiner Familie und ein bischen auch mit der ihn unmittelbar berührenden Politik. Dass zu letzterer für die wenigsten auch der Kongo-Einsatz gehört, liegt auf der Hand. Man darf den Leuten hier auch keinen Vorwurf machen, es kann sich ja schließlich niemand für alles interessieren. Nur dann muss man in so speziellen Angelegenheiten der höheren strategischen Politik eben auch die Sachkundigen walten lassen.

Dass die Ausrüstung unserer Truppen in finanzieller Hinsicht verbesserungswürdig erscheint, wird niemand anzweifeln. Gerade durch die hohe Strapazierung der bisherigen Kräfte aber wird früher oder später jedem Finanzpolitiker egal welcher Coleur deutlich, dass hier mehr investiert werden muss. Und fließen dann durch die Sicherung der Ressourcen für deutsche Unternehmen mehr Unternehmenssteuergelder in den öffentlichen Haushalt, so fällt auch die finanzpolitische Rechtfertigung dafür leichter.

Unregistriert 26.05.2006 19:26

Zitat:

Zitat von Zyme

. . . . Nur dann muss man in so speziellen Angelegenheiten der höheren strategischen Politik eben auch die Sachkundigen walten lassen.


Wer das glaubt, glaubt auch, die Erde ist eine Scheibe.

Unregistriert 29.05.2006 22:59

Schwachsinn
 
Also ich persönlich finde den Einsatz völlig sinnlos! Warum müssen unschuldige Soldaten in den Kongo nur damit die Politiker zeigen können wie verantwortungsbewusst Deutschland sein kann! Warum sollen 780 Menschen ihre Familien verlassen? Warum werden nicht Wahlbeobachter in den Kongo geschickt wenn es sowieso um die Wahlen geht? Warum hat sich der Bundestag nicht früher darum gekümmert? Jetzt stehen zu wenig ausgebildete Soldaten da und werden aufgefordet in Einsatz zu gehen!
Ich hoffe wirklich das sich der Bundestag noch gegen den Kongoeinsatz entscheidet!

Unregistriert 30.05.2006 13:11

Der Waffenhandel blüht.
 
Auch Deutschland verdient gut am Waffenhandel. Diamanten, Uran raus- Waffen rein.

Wenn die zarte Pflanze Demokratie im Kongo überhaupt ein Chance haben soll, muss erst eine radikale Entwaffnung erfolgen. Die Einnahmen aus der Ausbeutung der Bodenschätze muss dem Volk zufließen um Schulen, Krankenhäuser und Straßen bauen zu können. Laut Wikipedia werden aus den Einnahmen 0% für Gesundheit, 0% für Bildung ausgegeben aber 18% für Waffen.
Natürlich mus dem Kongo geholfen werden, aber nicht militärisch, nicht mit Soldaten. Schlimm ist, wie wir wieder eine Militarisierung der deutschen Politik erleben und mit welchen Argumenten das geschieht.
Die Geschichte hat bewiesen, dass man eben nicht - gerade nicht bei speziellen "Anlässen" sogenannten Sachkundigen das Feld überlassen darf. Die Folgen waren immer fatal.


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