
Meine Damen und Herren,
trotz aller Schwierigkeiten und Widrigkeiten, die ein Einsatz in
von deutscher Seite lange unbesuchten Regionen mit sich bringt,
steht die Wichtigkeit und Richtigkeit dieser Mission außer
Frage.
Über lange Jahre hinweg herrschte in diesem
großflächigen Land ein unermüdlicher Krieg der
unterschiedlichsten Fraktionen und Provinzfürsten, dem mit
diesen Wahlen möglicherweise ein Ende bereitet werden kann.
Wenn die Gewalt nach dem Wahltag von Seiten der unterliegenden
Kandidaten aber erst losgetreten wird, so wird es die Welt Europa
danken, zügig eingegriffen und entschlossen für
öffentliche Sicherheit und Ordnung gesorgt zu haben.
Immerhin haben wir auf diese Art einen Beitrag geleistet, einer
neuen deutschen Verantwortung in der Welt gerecht zu werden.
Unabhängig davon darf auch nicht außer Acht gelassen
werden, welche reichhalten Ressourcen der Kongo bereit hält.
Ihre privatwirtschaftlich geregelte Abschöpfung gerät
durch das stete Aufflammen der regionalen Kämpfe
beständig unter Druck. Es liegt im ureigensten Interesse eines
rohstoffarmen Landes wie dem unsrigen, seine Versorgung sichern zu
wollen. Wer unsere Wirtschaft zu schädigen in Kauf nimmt, soll
sich unserer Untätigkeit nicht länger sicher sein
können. Darum wird es Zeit für unsere Armee, unser Land
mit seinen vitalen Interessen eben auch in Übersee zu
verteidigen.
Mag ein europäischer Truppenverband von rund 2.000 Mann auch
nicht das Land komplett befrieden können, so ist es ein
lobenswerter Anfang. Die gewonnenen Erfahrungen sind für eine
lange Zeit zurückhaltend tätig gewesene Armee wie die
deutsche unschätzbar wertvoll. Und vielleicht macht das
afghanische Bespiel ja Schule: Zuerst die Hauptstadt, und im
Anschluss ein Feldlager nach dem anderen hinzu.
Ich jedenfalls begrüße das neue Engagement unseres
Landes als den ersten Schritt hin zu einer Zukunft, in der wir
für internationale Werte und nationale Interessen
gleichermaßen aktiv werden.
Gruß,
Zyme
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