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Alt 21.05.2006, 14:31
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Zitat:
Zitat von Winfried Nachtwei, Grüne
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Der friedliche und faire Verlauf der ersten freien Wahlen in der Demokratischen Republik Kongo seit der Unabhängigkeit ist Voraussetzung dafür, dass die schwierige Stabilisierung weitergeht und der Kongo nicht wieder in den Krieg ...

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Mit der Globalisierung der Wirtschaft werden zwangsläufig auch die sicherheitspolitischen Interessen der Bundesrepublik Deutschland global.

Die wichtigsten Handelspartner der Demokratische Republik Kongo sind China, Belgien, Südafrika, Chile, USA, Deutschland und Indien.

Bodenschätze der Demokratischen Republik Kongo

Die Bergbauindustrie ist der wichtigste Industriezweig (Kongo wurde auch das Kupferland genannt). Sie war 1974 vom drastischen Verfall des Weltmarktpreises für Kupfer schwer betroffen. Bekannt ist die DR Kongo auch für die reichen Coltan-Vorkommen. Coltan enthält zwei der begehrtesten Metallerze (Columbit und Tantalit), die Niob und Tantal enthalten. Tantal ist für die Produktion von Handys, Computerchips, Videokameras und diversen Geräten aus der Unterhaltungselektronik von großer Bedeutung. Niob dient der Herstellung hitzebeständiger Bauteile für Raketen, Düsenflugzeugen und Weltraumkapseln.

Weitere Bodenschätze, die gefördert werden, sind Gold, Silber, Diamanten, Erdöl, Kobalt (Weltspitze), Mangan, Zink, Zinn, Cadmium, Germanium und Beryllium. Diese Vorkommen sind einer der Gründe, warum von den Nachbarn Uganda, Ruanda und Burundi durch Besetzung der östlichen Provinzen der Bürgerkrieg immer wieder aufs Neue angefacht wird


Welche wirtschaftlichen Interessen verfolgt China im Kongo?

Die chinesische Strategie zur Gewinnung wirtschaftlichen Einflusses basiert im Kongo in erster Linie auf gewaltiger Rohstoffnachfrage, insbesondere nach Kupfer. International geforderte Kriterien wie staatliche Ordnung, gute Regierungsführung und Beachtung der Menschenrechte fallen für Peking bei der Verfolgung von Wirtschaftsinteressen nicht ins Gewicht. Mehrere tausend chinesische Arbeiter sind in Katanga und südwestlich von Kinshasa an der Atlantikküste tätig, wo Ölvorkommen ausgebeutet wurden, ohne dass dies zu staatlichen Einnahmen führt. China nutzt das Fehlen staatlicher Strukturen auch zur sozial rücksichtslosen Zerstörung des ohnehin schwachen innerkongolesischen Textilmarkts. Fabriken werden aufgekauft, die einheimischen Stoffmuster kopiert und sodann in China billiger produziert. Danach werden die Fabriken im Kongo geschlossen. Niemand scheint sich dagegen wehren zu können. Die kongolesischen Politiker beginnen zu verstehen, dass ihnen hier ein neuer Kolonialismus droht, dem sie im Augenblick nichts entgegenzusetzen haben.

Schließlich sei erwähnt, dass insbesondere in den rohstoffreichen Provinzen Katanga und Kasai zahlreiche südafrikanische Firmen tätig sind, die ebenfalls von der quasi gesetzlosen Situation profitieren. Insgesamt jedoch spielt Südafrika, als die Region dominierender Staat ebenso wie vonseiten seiner mächtigen privaten Akteure, eine konstruktive Rolle im Kongo und dürfte künftig dessen wichtigster Partner bei großen Infrastrukturprojekten vor allem auf dem Energiesektor werden.

Ohne den zumeist klaren Kurs und ohne die regelmäßigen Interventionen Südafrikas und der EU wäre der Übergangsprozess seit 2003 mehrfach aus dem Gleis geraten. Ohne diese wichtigsten Stabilisatoren des Landes wird es auch künftig nicht gehen.