Zitat:
|
Zitat von Winfried Nachtwei, Grüne
<img
src="http://www.bundestag.de/mdb/mdbjpg_kl/N/nachtwi0.jpeg"
align="left" hspace="10" />
Der friedliche und faire Verlauf der ersten freien Wahlen in der
Demokratischen Republik Kongo seit der Unabhängigkeit ist
Voraussetzung dafür, dass die schwierige Stabilisierung
weitergeht und der Kongo nicht wieder in den Krieg ...
<a
href="http://www.bundestag.de/blickpunkt/101_Debatte/0603OE/06030OE05e.htm"
target="_blank">ganzen Beitrag lesen <img
src="http://www.bundestag.de/layout/bilder/ext_trans.gif"
border="0" /></a>
<br clear="all">
|
Mit der Globalisierung der Wirtschaft werden zwangsläufig auch
die sicherheitspolitischen Interessen der Bundesrepublik
Deutschland global.
Die wichtigsten Handelspartner der Demokratische Republik Kongo
sind China, Belgien, Südafrika, Chile, USA, Deutschland und
Indien.
Bodenschätze der Demokratischen Republik Kongo
Die Bergbauindustrie ist der wichtigste Industriezweig (Kongo wurde
auch das Kupferland genannt). Sie war 1974 vom drastischen Verfall
des Weltmarktpreises für Kupfer schwer betroffen. Bekannt ist
die DR Kongo auch für die reichen Coltan-Vorkommen. Coltan
enthält zwei der begehrtesten Metallerze (Columbit und
Tantalit), die Niob und Tantal enthalten. Tantal ist für die
Produktion von Handys, Computerchips, Videokameras und diversen
Geräten aus der Unterhaltungselektronik von großer
Bedeutung. Niob dient der Herstellung hitzebeständiger
Bauteile für Raketen, Düsenflugzeugen und
Weltraumkapseln.
Weitere Bodenschätze, die gefördert werden, sind Gold,
Silber, Diamanten, Erdöl, Kobalt (Weltspitze), Mangan, Zink,
Zinn, Cadmium, Germanium und Beryllium. Diese Vorkommen sind einer
der Gründe, warum von den Nachbarn Uganda, Ruanda und Burundi
durch Besetzung der östlichen Provinzen der Bürgerkrieg
immer wieder aufs Neue angefacht wird
Welche wirtschaftlichen Interessen verfolgt China im Kongo?
Die chinesische Strategie zur Gewinnung wirtschaftlichen Einflusses
basiert im Kongo in erster Linie auf gewaltiger Rohstoffnachfrage,
insbesondere nach Kupfer. International geforderte Kriterien wie
staatliche Ordnung, gute Regierungsführung und Beachtung der
Menschenrechte fallen für Peking bei der Verfolgung von
Wirtschaftsinteressen nicht ins Gewicht. Mehrere tausend
chinesische Arbeiter sind in Katanga und südwestlich von
Kinshasa an der Atlantikküste tätig, wo Ölvorkommen
ausgebeutet wurden, ohne dass dies zu staatlichen Einnahmen
führt. China nutzt das Fehlen staatlicher Strukturen auch zur
sozial rücksichtslosen Zerstörung des ohnehin schwachen
innerkongolesischen Textilmarkts. Fabriken werden aufgekauft, die
einheimischen Stoffmuster kopiert und sodann in China billiger
produziert. Danach werden die Fabriken im Kongo geschlossen.
Niemand scheint sich dagegen wehren zu können. Die
kongolesischen Politiker beginnen zu verstehen, dass ihnen hier ein
neuer Kolonialismus droht, dem sie im Augenblick nichts
entgegenzusetzen haben.
Schließlich sei erwähnt, dass insbesondere in den
rohstoffreichen Provinzen Katanga und Kasai zahlreiche
südafrikanische Firmen tätig sind, die ebenfalls von der
quasi gesetzlosen Situation profitieren. Insgesamt jedoch spielt
Südafrika, als die Region dominierender Staat ebenso wie
vonseiten seiner mächtigen privaten Akteure, eine konstruktive
Rolle im Kongo und dürfte künftig dessen wichtigster
Partner bei großen Infrastrukturprojekten vor allem auf dem
Energiesektor werden.
Ohne den zumeist klaren Kurs und ohne die regelmäßigen
Interventionen Südafrikas und der EU wäre der
Übergangsprozess seit 2003 mehrfach aus dem Gleis geraten.
Ohne diese wichtigsten Stabilisatoren des Landes wird es auch
künftig nicht gehen.