
Ungeachetet jeder Legitimitäts- und
ethischen Fragen, ist die Strategie des Auslanseinsatzen wohl das
zentrale Manko.
Es ist sicherlich klar, dass unsere Streitkräfte in einem
neuen Umfeld lernen müssen, sich darin zu bewegen und nicht
nur von theoretischen Erkenntnisses anderer aktiver Länder zu
erlangen. Die Fähigkeit mit konventionellem Kriegsgerät
den Umgang mit heutigen Konflikten zu erlernen ist absolutes Muss,
um die Funktionalität im Ernstfall zu gewärleisten. Ich
verstehe Sinn und Zweck solcher Einsätze also primär im
Erlernen unmittelbarer Taktiken der konventionellen
Kriegsführung.
Es ist denke ich unumstritten, dass die Stabilisierung von Orten
durch die Präsenz spezialisierter Geheimdienste und
Aufklärungseinheiten, und abermals gezielte militärische
Anschläge aus der Luft bei weitem bessere Arbeit leisten als
militärische Präsenz.
Letzten Endes ist ein Soldat seid Vietnam weniger eine aktive
Kampfeinheit, als a) eine Zielscheibe, und b) eine
Respektperson.
Wobei b vor allem bei 1) der Sicherung von Konfliktherden und der
2) Sicherung von Wahlen von Bedeutung ist.
b1 ist dabei in erster Linie ein Lernzustand. Man nutzt dabei
konkret aus, dass ein Konflikt so nicht zu beenden ist, und
militarisierte fremde Einheiten von selbst "nachwachsen" - dies
gilt vor allem im nahem Osten. Das sorgt für ständige
Veränderung des Umfeldes und der Möglichkeit umfangreiche
Schlüsse daraus zu ziehen.
Einen Sinn darüber hinaus sehe ich den Einsätzen nicht,
abgesehen von der Verpflichtung als Bündnisparter in einem
Bündnis von Realisten, sprich: Partnern ohne zivil-ethisches
Gewissen.
Es ist sicherlich eine gute Frage, ob diese Einsätze und ihr
konkreter Nutzen die Handlungsweise rechtfertigen. Betrachtet man
aber die globale Entwicklung, so ist jede ungenutzte Chance sich
auf Konflikte in der Zukunft vorzubereiten, gleichbedeutend mit
einer Kapitulation vor einer ganz sicher unfreundlichen und
schlechten Welt.
Die Frage die dabei vor allem interessant ist für mich ist, ob
die Öffentlichkeit hier nicht zu sehr in das Geschehehn
integriert wird.
Die Öffentlichkeit hat ohnehin keine allzu große
Möglichkeit EInfluss auf notwendige Handlungen zu nehmen,
zudem handelt es sich bei der heutigen Medienstruktur nicht mehr um
ein Informieren, sondern ein reines melken menschlicher
Aufmerksamkeit und die sozialen Folgen, welche ein solches Bild
sich selbst und dem eigenen Land gegenüber herstellen, was die
Aufrechterhaltung einer harmonischen Ordnung in der eigenen
Gesellschaft unmöglich macht. Es sollte sich mehr darum
bemüht werden, einen stärkeren Anspruch der zentralen
Medien auf Seriösität geltend zu machen, und dort auf
eine rein informative nüchterne Informationsverarbeitung
gesetzt werden.
Bedenkt man das ein Großteil der Bevölkerung das Recht
auf Information besitzt, zugleich allerdings nicht die sachliche
nüchterne Kraft der Überlegung, die einem studierten und
erfahrenen Politikwissenschaftler besitzt, und dass das
Wechselspiel zwischen schockierenden NAchrichten und emotionaler
Verbundenheit mit allem Lebendigem, so wäre eine Verhinderung
übermässiger Destabilisierung der Stimmung im eigenen
Land ein erster Schritt.
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