Zukunftspläne vor dem Luftbild der Stadt Dornstetten. Die
SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac zu Gast bei
Bürgermeister Dieter Flik, rechts Bernhard Allgeier,
Fraktionsvorsitzender der SPD-Gemeinderatsfraktion. Foto:
SPD
1. August
2007
Gradistanac:
Jedes Kind ist wichtig
Renate
Gradistanac zu Besuch bei Dornstettens Bürgermeister Dieter
Flik
Dornstetten.
Kinderbetreuung, „Stuttgart 21“ und die Folgen sowie
der Tourismus - das waren die zentralen Themen im Gespräch
zwischen Bürgermeister Dieter Flik und der
SPD-Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac. Nach Bad Wildbad im
Kreis Calw und Grömbach war Dornstetten die dritte Station der
Rathaus-Sommertour der Abgeordneten.
Begleitet von
Bernhard Allgeier, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion,
informierte die Abgeordnete und stellvertretende familienpolitische
Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion die Förderprogramme des
Bundes zu Einrichtungen für Kinder unter drei Jahren.“
Zwar obliege die Erziehung den Eltern, doch müsse es auch auf
dem Land eine verlässliche und bezahlbare Betreuungsstruktur
geben. Gradistanac: „Wir brauchen im Schwarzwald ein
qualifiziertes Betreuungs- und Erziehungsangebot, damit alle Kinder
die gleichen Startchancen haben.“
Der Bund habe
dazu ein Investitionsprogramm für die unter Dreijährigen
aufgelegt. Jetzt gelte es für die Gemeinden, an qualifiziertes
Personal für diese Einrichtungen zu denken. Bürgermeister
Dieter Flik deutete an, dass es in Dornstetten Räume für
derartige Einrichtungen gebe. Ein „Kinderhaus als Haus des
Lebens und Lernens“, wie es Gradistanac formulierte, hielt
der Bürgermeister für denkbar.
Thema
Infrastrukturpolitik: Eine Folge des Bahnhof-Großprojekts
„Stuttgart 21“, so die Sorge der Abgeordnete,
könnte sein, dass das Land Baden-Württemberg die vom Bund
zur Verfügung gestellten Regionalisierungsmittel weitgehend
für „Stuttgart 21“ verwendet - anstatt für
den Nahverkehr im ländlichen Raum. Landesfinanzminister
Stratthaus habe dies bereits angedeutet. Gradistanac: „Das
Land muss sich seiner Verantwortung bewusst sein. Es kann nicht
sein, dass zum Beispiel immer weniger Geld für die
Schülerbeförderung übrig bleibt.“
Auch die
Teilprivatisierung der Deutschen Bahn AG berge die Gefahr, dass die
Bahn den ländlichen Raum vernachlässige, so Gradistanac.
Deswegen habe sie bereits im November 2006 im Bundestag gegen die
Privatisierungspläne gestimmt. Sie erwartete Impulse, um
Angebot und Servicequalität der Bahn zu stärken:
„Der ländliche Raum und der Schwarzwald dürfen dem
Land nicht egal sein“.
Die in ihrem
Bestand gefährdete Jugendherberge in Dornstetten soll mit
allen Mitteln gehalten werden. Die Abgeordnete und
Bürgermeister Dieter Flik haben in dieser Frage in der
Vergangenheit viel Überzeugungsarbeit geleistet. Beide
erwarten, dass die Jugendherberge ihr eigenes Profil entwickelt und
eigene Angebote zu Themen wie Wandern, Ernährung,
Barrierefreiheit oder pädagogische Betreuung erarbeite.
„Die Jugendherberge einfach nur zu verwalten, das genügt
nicht“, sagte Gradistanac.
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