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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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1. März 2007

Komfortabel unterwegs - alle und überall

Renate Gradistanac sprach im Bundestag über barrierefreies Reisen

Die Tourismusbranche in Deutschland wächst und schafft Arbeitsplätze. Renate Gradistanac, stellvertretende tourismuspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, warb am Donnerstag anlässlich einer aktuellen Stunde im Bundestag für das vermeintliche Stiefkind der Reiseindustrie, den barrierefreien Tourismus.

Sprache verrät die Haltung, und die umständliche Wortkonstruktion „barrierefreier Tourismus“ steht für den Kampf einer Minderheit, wahr- und ernst genommen zu werden. Dabei fordert diese Minderheit Selbstverständlichkeiten für alle ein. Renate Gradistanac: „Barrierefreiheit ist für zehn Prozent der Bevölkerung zwingend erforderlich, für 30 Prozent hilfreich und für 100 Prozent komfortabel.“

Komfort sei ein Qualitätsmerkmal für eine Gesellschaft, in der es künftig immer mehr junge, lebens- und reiselustige Alte geben werde. Eltern mit Kinderwagen im ÖPNV und ältere Menschen, die voll bepackt am Bahnhof umsteigen müssten, wüssten wie viel noch zu tun bleibe.

„Barrierefreier Zugang ermöglicht die Teilnahme aller - und ist Teilhabe für alle“, sagte Gradistanac. Im „Europäischen Jahr der Chancengleichheit“ müsse auf Teilhabe besonders beharrt werden.

Der Komforttourismus hat seinen Anteil am Wachstumsmarkt und trägt mit rund 2,5 Milliarden Euro Nettoumsatz zum jährlichen Volkseinkommen bei. „Dies entspricht mindestens 65.000 Arbeitsplätzen“, rechnete die Abgeordnete vor. „Wenn es gelingt, mehr Akzeptanz und besser Voraussetzungen für die Bedürfnisse für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zu schaffen, könnten bis zu 5 Milliarden Euro und 90.000 zusätzliche Arbeitsplätze hinzukommen.“

Bei aller Freude über das Wachstum der Branche - die Wirtschaftlichkeit dürfe nicht zu Lasten der Beschäftigten gehen. Renate Gradistanac: „Wir stellen den Jugendarbeitsschutz nicht in Frage! Die Zahl de Ausbildungsplätze hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt, obwohl die Zahl der Beschäftigten deutlich gesunken ist. Dagegen ist bei der Übernahme von Auszubildenden die Quote in keiner anderen Branche so niedrig. Wie sollte da der Jugendarbeitsschutz ein Ausbildungshindernis sein?“