18. Juni
2009
Kritik an
der Ministerin
Renate
Gradistanac zum Spezialgesetz gegen
Kinderpornographie
Renate
Gradistanac (SPD) kritisierte in einer Bundestagsrede
Familienministerin Ursula von der Leyen. Im Kampf gegen
Kinderpornographie im Internet reiche das vom Bundestag
beschlossene Spezialgesetz nicht aus.
Ein
erschwerter Zugang könne nur ein Detail eines umfassenden
Gesamtkonzepts zum Schutz von Kindern bis 18 Jahren vor
kommerzieller sexueller Gewalt und Ausbeutung sein. Die
stellvertretende kinder- und jugendpolitische Sprecherin der
SPD-Bundestagsfraktion hielt Familienministerin Ursula von der
Leyen vor, sich zu sehr in Verhandlungen mit
Internet-Zugangsanbietern verstrickt zu haben.
Dennoch
begrüßte Rente Gradistanac den vorliegenden Kompromiss
zur Bekämpfung von Kinderpornographie, wie sie im Internet und
via Handy angeboten, konsumiert und vertrieben wird. Es sei ein
Präventionsgesetz, das den Zugang zu Kinderpornographie
beschränke und nach dem Grundsatz „Löschen vor
Sperren“ verfahre. Kinderpornographie müsse aus dem
Internet entfernt werden - es genüge nicht, den Zugriff zu
erschweren, sagte Gradistanac. Das Gesetz ist zeitlich befristet
und soll nach zwei Jahren auf seine Wirksamkeit überprüft
werden.
Renate
Gradistanac verwies auf den von der SPD-Fraktion aufgestellten
Zehn-Punkte-Plan zum besseren Schutz von Kindern und forderte die
Ministerin erneut auf, den zweiten Aktionsplan zum Schutz von
Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung
vorzulegen. „Ich erwarte, dass Sie Anfang Juli den
ausreichend finanziell ausgestatteten Aktionsplan
präsentieren. Erst dann, Frau Ministerin, haben wir wirklich
etwas zum Schutz der Kinder getan.“
Um
Kinderpornographie im Internet wirksam zu bekämpfen, sei es
vordringlich, Polizei und Justiz technische besser auszustatten und
vor allem das Personal deutlich und dauerhaft aufzustocken.
Gradistanac forderte eine bessere internationale Vernetzung, mehr
Medienkompetenz für Kinder und Eltern gemäß dem
Grundsatz „verlässliche Strukturen statt
Kürzungen“.
Redemanuskript
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