Ricarda Roggan
Mit ihrer Ausstellung im Kunst-Raum des Deutschen Bundestages zieht die Leipziger Fotografin Ricarda Roggan eine Bilanz ihres Werdeganges, indem sie Beispiele aus unterschiedlichen Werkzyklen wie der Serie "Attika" oder der Serie "Garage" vorstellt. Die 1972 in Dresden geborene Künstlerin studierte Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Timm Rautert bis zum Meisterschülerabschluß und ging im Anschluß für drei Jahre mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) an das Royal College of Art in London.
Aus einem ihrer Werkzyklen, "Stühle und Tische", hat der Deutsche Bundestag ein Triptychon für seine Kunstsammlung erworben. Mit den für diese Serie arrangierten Möbeln, darunter Wahlkabinen und Wahlurnen aus DDR-Zeiten, die sie in verlassenen Amtsgebäuden vorfand, inszeniert Ricarda Roggan deutsche Politik- und Alltagsgeschichte museal-dokumentarisch und zugleich künstlerisch überhöht. So changieren Ricarda Roggans Fotoarbeiten zwischen einer Abbildung surreal wirkender Ready-mades, die aus ihren individuellen Funktionszusammenhängen gerissen sind, und seriellen, scheinbar spröde-objektiven Dokumentationen der Alltagswirklichkeit. Geschichtlichkeit und Gegenwart durchdringen sich in Ricarda Roggans Werk in einer für den Deutschen Bundestag, dessen Gebäude auf dem geschichtsträchtigen Gelände des Spreebogens stehen, fast symbolhaften Weise und bieten so eine eigenwillige, unaufdringliche Revision der Ereignisse seit dem Schicksalsjahr 1989.
Eröffnung:
3. September 2009 um 18.30 Uhr
Ausstellungsort
Kunst-Raum im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus
Zugang über die Spree-Uferpromenade
Schiffbauerdamm, 10117 Berlin
Öffnungszeiten
4. September 2009 bis 10. Januar 2010
jeweils Dienstag bis Sonntag von 11.00 bis 17.00 Uhr
Eintritt frei.