Die Organisation der Soldatenmütter kämpft seit 1991 für die Einhaltung der Menschenrechte vor allem im russischen Militär. Anlass war (und ist) der brutale Umgang mit jungen Soldaten, die im Rahmen ihrer Ausbildung körperlich und seelisch gequält werden. Zunächst begann eine Handvoll von Müttern, mit Briefen und Demonstrationen auf die Missstände im Militär aufmerksam zu machen. Sie forderten eine Strukturreform des Militärs, ein Verbot der Zwangsarbeit, die Entmilitarisierung des Justizsystems und das Recht auf Zivildienst.
Mit Beginn des Tschetschenienkrieges 1994 begannen die Mütter ins Kriegsgebiet zu fahren, um ihre Söhne heimzuholen, organisierten die Flucht von Deserteuren und suchten den Kontakt mit tschetschenischen Müttern. International bekannt wurde das Komitee 1995 mit dem "Mitleidsmarsch der Mütter" von Moskau bis kurz vor die tschetschenische Hauptstadt Grosny, wo sie vom Militär gestoppt wurden. Vor Ort gelang es den Müttern, in Verhandlungen mit tschetschenischen Armeeführern Kriegsgefangene frei zu bekommen.
In seinem Büro in St. Petersburg organisiert das Komitee wöchentlich Informationsveranstaltungen über die rechtlichen Möglichkeiten, den Kriegsdienst zu verweigern oder gegen Misshandlungen in der Armee vorzugehen. Sie versorgen Deserteure, beraten sie, stellen Rechtsanwälte. Die wöchentliche "Schule der Menschenrechte" wird nach Angaben des Komitees jeweils von etwa 100 Personen besucht. Rund 2.000 Menschen wenden sich monatlich an das Komitee, darunter etwa 100 Deserteure. Im Komitee, das inzwischen im ganzen Land Niederlassungen hat, arbeiten etwa 3.000 Frauen.
Die Soldatenmütter wurden mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter 1996 mit dem Alternativen Nobelpreis, 2004 mit dem Aachener Friedenspreis und 2005 mit dem Georg-Elser-Preis.