Mit einem Quadratmeterpreis von 6.400 Euro ist es nicht gerade ein Schnäppchen - und deshalb gönnt Berlin sich auch nur eine Fläche von etwa 5.000 Quadratmetern statt, wie ursprünglich geplant, 12.000. Die Rede ist vom Humboldt-Forum, das auf dem Gelände des früheren Berliner Stadtschlosses gebaut werden soll und für das die Bundeshauptstadt 32 Millionen Euro zahlen wird.

Diesen Entschluss hatte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) in der vergangenen Woche mitgeteilt und damit Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) erfreut: Der bezeichnete die Entscheidung euphorisch als "Durchbruch". In der Tat hatten viele damit nicht mehr gerechnet: Nachdem seine Haushaltsklage vor dem Bundesverfassungsgericht im Herbst 2006 gescheitert war, hatte Wowereit seine ursprüngliche Zusage zurückgezogen, 80 Millionen Euro für den Wiederaufbau des Schlosses bereit zu stellen.

Anfang April hatte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) seinen Berliner Kollegen noch gemahnt, Berlin müsse seinen Anteil am Aufbau leisten. Der Bund wollte erst in eine konkrete Planung gehen, wenn Berlin sich finanziell beteiligen würde.

Nun revidierte Wowereit seine Haltung und kündigte an: "Das, was wir selber nutzen, werden wir auch selber bezahlen." Wie die Stadt das Humboldt-Forum künftig nutzen wird, ist indes noch offen: Während Bauminister Tiefensee sich wünscht, dass die wissenschaftlichen Sammlungen der Humboldt-Universität dort ein neues Heim finden, würde auch die Zentral- und Landesbibliothek Berlin gern einziehen. Wowereit kündigte an, das Land werde in den nächsten drei Monaten ein Nutzungskonzept vorlegen. Danach ist ein Architekturwettbewerb geplant, um, so Wowereit, "in der Mitte der Stadt diese Wunde zu schließen".

Bis 2013 soll nun auf dem Schlossplatz das Humboldt-Forum mit der historischen Fassade des früheren Schlosses entstehen. Das war 1950 auf Anordnung von Walter Ulbricht gesprengt worden. Am Wiederaufbau beteiligen sich auch viele private Spender: Der Förderverein Berliner Schloss hat angekündigt, 80 Millionen Euro Spenden zu sammeln. Tiefensee, der mit einem Baubeginn im Jahr 2010 rechnet, nimmt den Verein beim Wort: "Auf diese Zusage baue ich."