Die Wiege des Christentums, der Kultur Europas und "des Westens" steht im Morgenland, das heute die arabische Welt genannt wird. Wenn die autochthonen Christen diese Länder nicht schon verlassen haben, steht ihnen das Wasser in einigen Ländern buchstäblich bis zum Hals. Es ist mehr als überfällig, dass man sich ihres Schicksals annimmt.
Zahlreiche Orientexperten beschreiben die Geschichte der ursprünglichen (autochthonen) Christen seit ihrer Gründung und im Osmanischen Reich. Neben diesen grundsätzlichen Beiträgen gibt es ein Kapitel, das die zeitgeschichtlichen Rahmenbedingungen behandelt. Zwei Ereignisse haben den Christen das Leben in den arabischen Ländern schwer gemacht: Nationalismus und die Gründung des Staates Israel, wie es im Vorwort heißt. Des Weiteren bedrohen Islamismus und Staatszerfall die Existenz der christlichen Minderheiten. Fallstudien über die Stellung der Christen in Israel und Palästina, Jordanien, Libanon, Syrien, Irak sowie in der Türkei geben Einblicke in den unterschiedlichen Umgang mit einer vergessenen Minderheit.
Autochthone Christen im Nahen Osten. Zwischen Verfolgungsdruck und Auswanderung.
Deutsches Orient-Institut, Hamburg 2006; 204 S., kostenlos