DATEN UND FAKTEN
Die fünf Republiken auf einen Blick
Kasachstan ist mit seinen 2.717.300 Quadratkilometern das neuntgrößte Land der Erde. Es hat etwa 14,5 Millionen Einwohner und eine durchschnittliche Bevölkerungsdichte von nur knapp 5,4 Einwohner pro Quadratkilometer. Am 16. Dezember 1991 erklärte sich das Land für unabhängig. Amtssprache wurde das Kasachische; die vorherrschende Sprache ist dennoch bis heute das Russische, das von rund 80 Prozent der Menschen beherrscht wird. Die Hauptstadt Alma-Ata wurde in Almaty umbenannt. Seit der Unabhängigkeit regiert Präsident Nursultan Nasarbajew. 1997
zogen Regierung und Parlament von Almaty nach Aqmola um, das offizielle Hauptstadt wurde und seit 1998 Astana (Hauptstadt) heißt.
Kasachstan ist eines der rohstoffreichsten Länder der Erde. Um das Kaspische Meer liegen große Erdöl- und Gasfelder, die dem Land in den vergangenen Jahren einen wirtschaftlichen Boom beschert haben. Es gibt aber auch große Steinkohle- und Eisenerzlagerstätten sowie Mangan, Nickel, Uran und Gold. Als Währung wurde 1993 der Tenge eingeführt.
Kasachstan ist ein multiethnisches Land, in dem bis zu fünfzig Nationalitäten leben. Rund 54 Prozent der Bevölkerung stellen die Kasachen, ein Turk-Volk. Daneben leben 332.017 Usbeken, 185.301 Uiguren, 132.000 Tataren sowie Gruppen von Aserbaidschanern, Turkmenen und Kirgisen im Land. Die größte Minderheit bilden die Russen (knapp 30 Prozent). Weitere Minderheiten europäischer Herkunft sind Ukrainer, Deutsche und kleine Gemeinden von Polen, Letten, Litauern und Griechen. Zu den ebenfalls hier lebenden Kaukasusvölkern zählen einige Tausend Armenier, Georgier, Tschetschenen, Tscherkessen und Osseten. Die meisten Angehörigen der Minderheiten wurden unter Stalin nach Kasachstan zwangsdeportiert. Knapp 65 Prozent der Menschen sind sunnitische Muslime, 30 Prozent sind russisch-orthodoxe Christen.
Kirgisistan ist mit 198.500 Quadratkilometern halb so groß wie Deutschland. Das Land liegt im Hochgebirge Tienschan, nur sieben Prozent seiner Fläche sind landwirtschaftlich nutzbar. Hauptstadt ist Bischkek (früher Frunse). Die fünf Millionen Einwohner konzentrieren sich vor allem auf das Tschüital im Norden und das Ferganatal im Süden sowie in geringerem Maße auf die Bergtäler. Die Kirgisen (64 Prozent der Bevölkerung) sind ein Turkvolk und bekennen sich überwiegend zum sunnitischen Islam. Außerdem leben Usbeken (13,8 Prozent), Russen (12,5 Prozent), Dunganen, Uiguren und Ukrainer (jeweils ein Prozent) in dem Land.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion erklärte sich Kirgisistan 1991 unabhängig. Das Parlament wählte Askar Akajew zum Staatspräsidenten. Bei den Wahlen 1995 und 2000 wurde er in seinem Amt bestätigt. Nach den Parlamentswahlen 2005 kam es zu Unruhen, die zur so genannten Tulpenrevolution führten. Präsident Akajew und seine Regierung traten unter dem Druck der Demonstrationen am 23. März 2005 zurück. Oppositionsführer Kurmanbek Bakijew wurde zum Übergangspräsidenten bestimmt und bei den Präsidentschaftswahlen am 10. Juli 2005 im Amt bestätigt.
Das Hochgebirge trennt den Norden und den Süden Kirgisistans. Eine das ganze Jahr benutzbare Straße von Bischkek in den Süden gibt es erst seit 2003. Zu den großen Flüssen des Landes gehören der Naryn, der Tschüi und der Talas. Im Wasserreichtum liegt eine wirtschaftliche Hoffung des armen Landes. Staudämme sollen die Nachbarländer mit Strom und Wasser versorgen.
Tadschikistan ist ein Hochgebirgsland, mehr als 70 Prozent der Fläche ist Hochgebirge, fast 50 Prozent liegen auf einer Höhe von 3.000 Meter über dem Meeresspiegel. Der Osten des Landes wird vom Pamir-Gebirge geprägt. Dort liegt auch der höchste Berg des Landes, der 7.495 m hohe Pik Ismoil Somoni (früher Pik Kommunismus). Hauptstadt ist Duschanbe.
Die Tadschiken sind ein iranisches Volk und stellen 80 Prozent der Bevölkerung. Sie sind sprachlich, kulturell und ethnisch eng mit den Persern verwandt. Im Ferganatal leben verschiedene Minderheiten von Usbeken (15,3 Prozent der Bevölkerung) und Kirgisen. Weitere Minderheiten sind Russen (1,1 Prozent) und Tataren (0,3 Prozent). Fast die gesamte Bevölkerung gehört zum sunnitischen Islam. Amtssprache ist tadschikisch, wichtige Umgangssprache bleibt das Russische.
Nach der Unabhängigkeit 1991 versank Tadschikistan unmittelbar in einem Bürgerkrieg zwischen alten kommunistischen Kadern und aufstrebenden regionalen Clans sowie einer islamischen Opposition, der erst 1997 offiziell mit der Bildung eines Komitees der Nationalen Aussöhnung beendet wurde. Seit November 1994 ist Emomali Rachmonow Präsident des Landes.
Mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf von 141 Euro gehört Tadschikistan zu den ärmsten Ländern der Erde. Es wird angenommen, dass bis zu eine Million Tadschiken im Ausland (vor allem in Russland) leben und arbeiten. Die Bedeutung der Landwirtschaft ist sehr groß. Sie trug 2001 mit 29 Prozent zum BIP bei, während 67,2 Prozent der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft arbeiteten. Wichtigstes Exportgut mit einem Anteil von 50 Prozent an den Exporterlösen ist Aluminium. Korruption und Drogenschmuggel gefährden den wirtschaftlichen Aufschwung.
Nahezu 80 Prozent der Fläche Turkmenistans (488.100 Quadratkilometer) werden von der Sand- und Geröllwüste Karakum eingenommen. Es herrscht kontinentales Klima mit extrem heißen Sommern und kalten Wintern.
Die Turkmenen (ein Turkvolk) stellen mit rund 85 Prozent den größten Teil der Bevölkerung von knapp 6,5 Millionen; die größten Minderheiten sind Russen (sieben Prozent), Usbeken (fünf Prozent), Kasachen, Tataren, Ukrainer, Aserbaidschaner und Armenier. Etwa 90 Prozent der Bevölkerung sind sunnitische Muslime, neun Prozent gehören der russisch-orthodoxen Kirche an.
Mit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 wurde Turkmenistan ein eigenständiger Staat. Der frühere Vorsitzende der Kommunistischen Partei, Saparmurat Nijasow, führte das Land bis zu seinem Tod im Dezember 2006 als Staatschef mit Hilfe von Militär und Geheimpolizei. Er ließ sich zum Präsidenten auf Lebenszeit ernennen und zum Turmenbaschi (Vater aller Turkmenen) ausrufen. Nijasow etablierte einen bizarren Personenkult, eines seiner Bücher - die "Ruhnama" - bestimmte er zur offiziellen Pflichtlektüre für sein Volk. Zur Ehre des "großen Führers" wurden in der Hauptstadt Astana überall Denkmäler errichtet.
Als Nijasow am 21. Dezember 2006 starb, ernannte der Sicherheitsrat den Vizeministerpräsidenten Gurbanguly Berdimuhammedow zum Übergangspräsidenten, der in den Präsidentschaftswahlen vom 11. Februar 2007 zum neuen Staatschef gewählt wurde. In der Rangliste der Pressefreiheit 2006 von "Reporter ohne Grenzen" rangiert Turkmenistan auf dem zweitletzten Platz vor Nordkorea.
Turkmenistan verfügt über die weltweit drittgrößten Erdgasreserven und reiche Erdölvorkommen, die über Russland auch nach Europa transportiert werden. Aufgrund der hohen Energiepreise erzielte Turkmenistan in den vergangenen Jahren zweistellige Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts. Die Einnahmen wurden in den prachtvollen Ausbau der turkmenischen Hauptstadt Aschgabad gesteckt und kamen der verarmten Bevölkerung kaum zugute.
Usbekistan hat eine Fläche von 447.400 Quadratkilometern und liegt im mittleren Zentralasien. Das Land erstreckt sich von den Wüsten am Aralsee im Westen über knapp 1.200 Kilometer bis zum fruchtbaren Ferganatal im Osten. Der größte Teil der Fläche besteht aus Wüsten. Die wichtigsten landwirtschaftlichen Anbauflächen befinden sich in den großen Oasen um Samarkand, Buchara und die Landeshauptstadt Taschkent sowie im Ferganatal. Der wichtigste Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft (Usbekistan ist einer der wichtigsten Exporteure von Baumwolle). Das Land ist auch reich an Gas, Kohle und Gold. Die Währung Usbekistans heißt seit 1994 Som.
Am 31. August 1991 erklärte Usbekistan seine Unabhängigkeit. Seitdem regiert Präsident Islam Karimow das Land autoritär. Er bemühte sich bis 2005 um gute Beziehungen sowohl zu Russland als auch zu den USA. Seitdem hat sich das Verhältnis zu den USA abgekühlt, weil sie die blutige Niederschlagung der Unruhen in Andischan im Mai 2005 kritisierten.
In Usbekistan leben etwa 25 Millionen Menschen, davon sind 73 Prozent Usbeken. Zu den ethnischen Minderheiten gehören Russen, Tadschiken, Kasachen, Krimtataren, Deutsche und Aserbaidschaner.
Fast 88 Prozent der Bevölkerung sind sunnitische Muslime, etwa neun Prozent sind russisch-orthodoxe Christen. Darüber hinaus gibt es schiitische Muslime vor allem in Samarkand sowie rund 90.000 Juden in Buchara.