Die Behörden der EU und ihrer Mitgliedstaaten sollen nach dem Willen des Europaparlaments nur noch Strom sparende Computer, Drucker und andere Bürogeräte anschaffen. Damit gingen die Abgeordneten am 10. Juli noch über den Vorschlag der EU-Kommission hinaus. Sie wollte gegenüber den öffentlichen Auftraggebern nur eine entsprechende Empfehlung abgeben. Energiekommissar Andris Piebalgs begrüßte das Votum der Abgeordneten: "Damit unterstreichen wir die Effizienz-Ziele, die die Staats- und Regierungschefs im Frühjahr beschlossen haben", so Piebalgs.
Hintergrund der Entscheidung ist die Verlängerung des Energy-Star-Programms, das Ende 2006 ausgelaufen war. Das erste Energy-Star-Programm war 2001 zwischen der EU und den USA vereinbart worden und sollte die Energieeffizienz bei Computern, Bildschirmen, Druckern und Faxgeräten verbessern. Diese Geräte verbrauchen etwa fünfProzent des in Europa erzeugten Stroms und werden für den Weltmarkt hergestellt. Gemeinsame Standards für die beiden größten regionalen Märkte der Welt können deshalb zu beträchtlichen Einsparungen führen. Die EU-Kommission und die US-Regierung hatten aus diesem Grund ein gemeinsames Vorgehen beschlossen.
Eine neue Vereinbarung mit Washington soll jetzt für ehrgeizigere Normen sorgen. Die Kommission und die US-Regierung hatten die neue Vereinbarung, der auch Japan und Kanada beigetreten sind, im Dezember unterschrieben. Sie ist bis 2011 gültig.
Das Europaparlament hat die Kommission darüber hinaus aufgefordert, durch Werbung und im Bildungsbereich dafür zu sorgen, dass bei der Anschaffung und dem Gebrauch von Bürogeräten noch mehr auf deren Energieeffizienz geachtet wird.