Für viele ältere Beschäftigte wird die Rente mit 67 eine reine Rentenkürzung bedeuten. Und für viele Jüngere baut sie noch höhere Hürden beim Einstieg ins Berufsleben auf, wenn Ältere tatsächlich länger im Job bleiben.
Derzeit arbeitet gerade einmal jeder Fünfte bis 65, am Bau ist es nur jeder Zehnte. Die anderen sind arbeitslos oder gesundheitlich angeschlagen. Und die Ausbildungsplatzlücke ist gewaltig, auch wenn Politik und Wirtschaft ihren Ausbildungspakt immer wieder schön rechnen.
Die Debatte um die Rente mit 67 ist mit der Bundestagsabstimmung vom 9. März 2007 für den DGB nicht beendet. Ob die Rente mit 67 wirklich kommt, entscheidet die Politik endgültig erst 2010 mit der Arbeitsmarktüberprüfung. Wir fordern unter anderem, dass sich die Arbeitsmarktlage für Ältere bis dahin entscheidend verbessert haben muss, um die Rente mit 67 wenigstens halbwegs erträglich zu machen. Dafür müssen fast drei Millionen zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Daran werden wir beide Koalitionsparteien messen - auch mit Blick auf die Bundestagswahl 2009.
Wir brauchen also neue Impulse für mehr Beschäftigung und soziale Sicherheit insbesondere Älterer. Wir fordern, dass die Altersteilzeit samt Förderung durch die Bundesagentur für Arbeit über 2009 erhalten und weiterentwickelt wird. Außerdem muss mit einer Aufwertung der Erwerbsminderungsrente dafür gesorgt werden, dass Beschäftigte mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen besser abgesichert werden, wenn sie nicht bis 67 arbeiten können. Und wir brauchen flankierend die Verlängerung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes, damit langjährig Beschäftigten Hartz IV erspart bleibt. Wenn das alles erfüllt ist, sind wir bereit zu prüfen, ob die Rente mit 67 akzeptabel sein könnte.