Die Liberalen machen sich für einen flexiblen Renteneintritt stark. Ihr Alternativkonzept zur Rente mit 67 sieht vor, dass die Menschen den Umfang ihrer Arbeitszeit und ihren Lebensstandard im Alter individueller gestalten sollen. So soll jeder Versicherte grundsätzlich ab dem 60. Lebensjahr in Rente gehen können, wofür er Abschläge in Kauf nehmen muss. Voraussetzung: Die Summe der gesetzlichen, betrieblichen und privaten Rentenansprüche muss über dem Grundsicherungsniveau liegen.
Die Versicherten, die eine Rente ab 60 wollen, können entscheiden, ob sie diese als Voll- oder Teilrente beziehen möchten. Neben der Rente soll jeder unbegrenzt nebenher verdienen dürfen. Für den Zuverdienst sollen sowohl vom Arbeitnehmer wie auch vom Arbeitgeber Rentenbeiträge gezahlt werden, was zum Erwerb zusätzlicher Entgeltpunkte führt. Die Rentenhöhe der Versicherten errechnet sich aus den erworbenen Entgeltpunkten und dem aktuellen Rentenwert.
Hinzu kommt ein individueller Zugangsfaktor, über den der Zeitpunkt des Rentenzugangs berücksichtigt wird. Je länger der Versicherte arbeitet, desto höher ist der Faktor.
Darüber hinaus muss aus Sicht der Liberalen die kapitalgedeckte Altersvorsorge ausgebaut werden. Den laut Gesetz möglichen Anstieg des Beitragssatzes bis 2030 auf 22 Prozent lehnt die FDP ab, da dies die beitragszahlende Generation beim Aufbau einer individuellen Vorsorge finanziell überlaste.
Zudem sollen die betriebliche und private Vorsorge attraktiver gestaltet und auch für Geringverdiener lohnenswert werden. In diesem Sinne spricht sich die FDP dafür aus, die Sozialabgabenfreiheit bei der Entgeltumwandlung fortzuführen. Neue Vorsorgeformen wie Gewinnbeteiligungen sollen hinzukommen.