Die SPD hat in ihrer Regierungszeit seit 1998 für eine Reihe von Rentenreformen Verantwortung getragen - von der Riester-Rente bis hin zur Einführung des Nachhaltigkeitsfaktors. Zuletzt boxte sie gemeinsam mit der Union die Anhebung der Altersgrenze durch, wodurch ab 2029 erst mit 67 Jahren eine abschlagsfreie Rente bezogen werden kann.
Viele Sozialdemokraten, vor allem vom linken Flügel, haben aber Bauchschmerzen mit der Reform. Eine Arbeitsgruppe der SPD erarbeitet deswegen Vorschläge, wie die schrittweise Anhebung des Rentenalters sozial abgefedert und der Übergang in den Ruhestand so flexibel wie möglich gestaltet werden kann. Im Gespräch ist, Menschen in körperlich besonders belastenden Berufen in ihrer aktiven Zeit mehr Rentenpunkte gutzuschreiben, damit sie auch vor dem 67. Lebensjahr abschlagsfrei in den Ruhestand gehen können.
Arbeitgeber sollen die Möglichkeit erhalten, Rentenbeiträge von Mitarbeitern in solchen Jobs aufzustocken. Darüber hinaus wird erwogen, den Zugang zur Erwerbsminderungsrente zu erleichtern. Der frühestmögliche Erhalt einer Teilrente - die schon am Ende der Arbeitsphase bezogen werden kann - soll von 63 auf 60 Jahre gesenkt und ein höherer Zuverdienst erlaubt werden. Zudem sind für die SPD Weiterbildung und eine altersgerechte Arbeitsplatzgestaltung Schlüssel zu einer höheren Erwerbsquote Älterer.
Sympathien hegen SPD-Politiker für eine Erwerbstätigenversicherung, in die auch Beamte, Selbstständige und Politiker einzahlen. Die Förderung der Entgeltumwandlung bei der betrieblichen Altersvorsorge durch die Befreiung von Sozialabgaben will die SPD fortführen. Wie die Union möchte sie mit der Riester-Rente den Erwerb von Wohneigentum unterstützen.